Zum Inhalt springen

ADB:Alting, Menso (reformierter Theologe)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Alting, Menso“ von Joseph Albert Alberdingk Thijm in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 368–369, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Alting,_Menso_(reformierter_Theologe)&oldid=- (Version vom 20. Dezember 2024, 18:12 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Alting, Jacob
Nächster>>>
Altmann
Band 1 (1875), S. 368–369 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Menso Alting in der Wikipedia
Menso Alting in Wikidata
GND-Nummer 10001058X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|368|369|Alting, Menso|Joseph Albert Alberdingk Thijm|ADB:Alting, Menso (reformierter Theologe)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=10001058X}}    

Alting: Menso A., geb. 11. Nov. 1541 zu Eelde in der Provinz Drenthe, † 7. Oct. 1612, Sohn des dortigen Schultheißen Rudolph A. Für den geistlichen Stand gebildet zu Gröningen, Münster, Hamm und Köln, ward er durch Bibellesen auf die Seite der Reformation geführt und begab sich 1565 nach Heidelberg, um dort zur reformirten Lehre überzutreten. Den klagenden Verwandten schrieb er heim, er müsse dem Moses folgen, der Aegypten verlassen habe, denn auch er achte die Schmach Christi höher als alle Schätze Aegyptens. Im Mai 1566 zum Prädicanten ordinirt, wirkte er zuerst als reform. Geistlicher in Helpen bei Gröningen, zu Sleen in Drenthe, floh aber von dort im Juli 1567 nach Heidelberg, ward im September Pfarrer zu Leidelsheim und 1570 zu Dirnstein in der Pfalz. [369] Hier heirathete er 1571 die Maria Episcopia. 1573 als Prediger nach Heidelberg berufen, kehrte er 1575 wieder nach Friesland zurück und war 37 Jahre lang Oberpfarrer und Präses des Consistoriums zu Emden.

Als 1594 das bis dahin katholische Gröningen sich den Prinzen Moritz und Wilhelm Ludwig von Nassau unterwerfen mußte, berief man A. dorthin, um bei der neuen Weihe des Domes die erste Predigt zu halten. Dies zog ihm jedoch die Ungnade seines Landesherrn des Grafen Edzard II. von Ostfriesland zu, der darin einen Verstoß wider die von dem Grafen dem Kaiser gelobte Neutralität sah. A. ward jedoch sowol durch die Liebe seiner Gemeinde wie durch Graf Wilhelm von Nassau gegen die von Graf Edzard geforderte Amtsentsetzung geschützt.

Alting’s wenige Schriften zeigen im Unterschied vom Lutherthum einen streng confessionellen Standpunkt: daher seine Angriffe gegen Ligarius und Hunnius. Daß seine Wirksamkeit eine sehr erfolgreiche gewesen, das beweist die ihm zu Theil gewordene Biographie durch Ubbo Emmius, herausgeg. v. Ad. Menso Ising, Gröningen 1728.

Menso Alting der Jüngere, geb. 1637, † 2. Aug. 1713, Bürgermeister von Gröningen, war ein Urenkel von ihm. Er hat sich neben anderen Schriften namentlich durch seine „Descriptio. secundum Antiquos, Agri Batavi et Frisii, sive Notitia Germaniae Inferioris“, 1697, ausgezeichnet. (Vgl. von A. Biogr. Woordenb.)