Zum Inhalt springen

BLKÖ:Habsburg, Margaretha (königliche Prinzessin von Sachsen)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
fertig
Band: 7 (1861), ab Seite: 14. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Margarete von Sachsen (1840–1858) in der Wikipedia
Erzherzogin Margaretha, Erzherzogin Karl Ludwig of Austria in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Habsburg, Margaretha (königliche Prinzessin von Sachsen)|7|14|}}

194. Margaretha, königliche Prinzessin von Sachsen (geb. 24. Mai 1840, gest. zu Monza 15. September 1858). Margaretha ist eine Tochter Sr. Majestät des jetzt regierenden Königs Johann von Sachsen aus dessen Ehe mit Amalia Augusta, Tochter des Königs Maximilian Joseph von Bayern. Am 6. September 1856 warb Richard Fürst Metternich-Winneburg, damals kais. Gesandter am königlich-sächsischen Hofe, in feierlicher Audienz um die Hand der Prinzessin Margaretha für den Erzherzog Karl Ludwig. Am 4. November 1856 fand die Vermälung zu Dresden Statt. Nun trat das erlauchte Paar die Reise nach Oesterreich an, wo der Empfang des jungen Fürstenpaares in Tirol, welchem Lande der Erzherzog als Statthalter damals bereits vorstand, ein im hohen Maße festlicher war. [Siehe die Biographie des Erzherzogs Karl Ludwig, Bd. VI, Nr. 146.] Nur zwei Jahre währte diese Ehe. Auf einer Reise nach Oberitalien, welche der Erzherzog mit seiner Gemalin im Herbste des Jahres 1858 unternommen, erkrankte die Erzherzogin während ihres Aufenthaltes im königlichen Lustschlosse Monza bei Mailand und das Uebel nahm in so reißender Schnelligkeit zu, daß, während die ärztlichen Bulletins die Krankheit ankündigten und eine Gefahr gar nicht ahnen ließen, die Prinzessin bereits vom Tode ereilt war, nachdem ein kurz zuvor ausgegebenes Bulletin jede Besorgniß von einer Gefahr verscheucht hatte. Die Leiche wurde nach Wien gebracht (22. September) und dann in der kaiserlichen Gruft bei den Kapuzinern feierlich bestattet. Das Herz der Prinzessin wurde auf Bitte des Innsbrucker Magistrates, einen Theil der Ueberreste in Innsbruck aufzubewahren, nicht, wie es sonst üblich, in der Lorettocapelle [15] der Hofburgpfarrkirche in Wien, sondern in der Hofcapelle zu Innsbruck beigesetzt.

Gratzer Tagespost (ein Localblatt) 1856, Nr. 292 [enthält eine ausführliche Beschreibung des Albums, welches die Stadt Dresden der Prinzessin als Brautgeschenk überreicht hatte. Dasselbe besteht aus 21 Blättern Oel-, Aquarell- und Kreidebildern, sämmtlich Meisterstücke von Dresdener Künstlern. Die Blätter, welche theils historische Scenen, theils Landschaften und Genrebilder, letztere jedoch mit sinniger Beziehung auf die Fürstenbraut, darstellen, sind von folgenden Dresdener Künstlern gearbeitet. Professor Richter, Prof. Ehrhard, Maler Leypold, Papperitz, Choulant, Kummer, Hesse, Prof. Rietschel, Hahn, Prof. Peschel, Schneider, Rauh (von diesem 2 Blätter), Schmelzer, Fiebiger, Prof. Hähnel, Wolf (von diesem 2 Bl.), Gonne und von Prof. Hübner]. ─ Illustrirte Zeitung (Leipzig, J. J. Weber, Fol.) 1856, Nr. 690: „Die feierliche Anwerbung des k. k. Gesandten Fürsten von Metternich-Winneburg um die Hand der Prinzessin Margaretha“ [mit einem Holzschnitte, welcher diese feierliche Ceremonie bildlich darstellt]. ─ Theater-Zeitung, herausg. von Ad. Bäuerle, 1858, Nr. 219, S. 874: „Die Ankunft und Uebertragung der Leiche Ihrer k. k. Hoheit der Erzherzogin Margarethe“. ─ Porträt. Nach Gliemann lithogr. von G. Weinhold (Dresden C. Arnold, Folio oval).