Seite:08 Fortsetzung der Merckwürdigen Nachricht.jpg

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geprediget und catechesiret. Es kömmt allezeit eine grosse Menge Malabaren, Mohren und Christen zusammen. Wir geben auch allemahl jedermann Freyheit hinein zu kommen, er mag seyn Heyd oder Mahometaner, Papistischer oder Evangelischer Christ; jedoch daß unsere eigentliche Gemeine ihren Platz und Sitz besonders hat.

Und auf diese Art ist des HErren Werck in kurtzer Zeit also fort gegangen, daß wir schon eine kleine Gemeine von 36. Persohnen haben, und die sieben und dreyßigste soll im Nahmen JEsu morgen getauffet werden, in der Hoffnung, daß in kurtzen noch mehrere dazu kommen werden, wie denn noch ihrer viel eine Liebe zur Christlichen Religion bezeugen. Wir haben unter andern einen blinden Mann, an welchem GOtt überschwengliche Gnade erwiesen hat, also daß wir ihn auch am Wercke des Herren als einen Catecheten gebrauchen können. Er stehet in einem solchen heiligen Eyfer über unsere Christliche Religion, daß jedermann sich über seine mächtige Reden verwundern muß. Was für eine innige Freude wir haben an unserer neu gepflantzten Gemeine, können wir mit Worten nicht aussprechen. Unsere Liebe in Treibung und Fortsetzung dieses Wercks wird dadurch so groß, daß, ob wir gleich, laut unsere Instruction, nach dem dritten oder fünfften Jahre wieder von hinnen nach Dennemarck gehen könten, wir dennoch vermeinen nach GOttes Willen alhier zu leben und zu sterben, zum wenigsten können wir noch auf keine Zurück-Kunfft gedencken: Unerachtet daß wir ungemeine Arbeit haben, und dabey fast von allen Seiten angefeindet und verfolget werden; Wie sie sich denn darüber sehr verwundern würden, wenn wir ihnen alles umständlich erzehlen solten. Jedoch hat der Teuffel dadurch das Werck des HERREN nur desto mehr befordern, und uns desto mehr zu GOtt treiben müssen. Mit denen Heiden und Mahometanern haben wir uns gar wol vertragen können, und sie mögen auch gar gerne um uns seyn, unerachtet daß wir sie stets ihres Aberglaubens und Abgötterey halber bestraffen. Aber von denen sich alhier befindenden, zum theil aber Heidnischen Christen, haben wir dagegen fast lauter Feindschafft gehabt; wiewol auch GOtt die seinigen darunter hat, die die Warheit gerne hören.

Unser gantzes Bemühen gehet nun dahin, wie wir noch ferner