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Zephyrus.

Ihm sol von meinem sanften Sausen
Die Luft gantz heiter / hell / und rein /
Feld / Wiesen / Gärten / lieblich seyn:
Kein Boreas sol Heute brausen.

Beyde.

O Fürst / der Alten Fürsten Krone!
Was Priamus an Ruhm erreicht /
Hat schon die Zeit von dir erweicht /
Sie opffert deinem hohen Throne.

O Fürst / der Klugen Fürsten Stercke!
Was Cyrus ehmals wol regiert /
Ist von dir weißlich eingeführt:
Auch Solon rühmet deine Wercke.

Genius.

O Fürst / der Milden Fürsten Ehre!
Was Numa löblich hat gestifft /
Ist wenig / weil es übertrifft
Dein weiser Raht / und frome Lehre.

Zephyrus.

O Fürst / der Tapffern Fürsten Hoffen /
Was je Augustus hat gethan /
Das rührt kaum deinen Nachklang an:
Drumb steht dir auch ein Tempel offen.

Beyde.

O Fürst / des Landes Lust und Liebe /
Was Titus hat bey Rom erlangt /
Ist klein / weil dein Lob höher prangt:
Dann jenes in der Welt nur bliebe.

Komm Embsigkeit / komm doch geschwinde /
Und stelle dein gesamtes Chor /
Dem Gnaden-reichen Fürsten vor!
Er wartet deiner gantz gelinde.

Empfohlene Zitierweise:
Anton Ulrich: Ballet Des Tages. Wolfenbüttel 1659, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anton_Ulrich_Ballet19.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)