Seite:Assmuss parasiten 029.png

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das letzte Fühlerglied klein. Augen sehr feinhaarig. Schwinger schwarzbraun. Flügel glashell mit gelber Wurzel, der Grund des Vorderrandes kurz gewimpert. Erste Längsader im Beginn des Verlaufs der dritten nahe liegend, die Mündung von dieser weit entfernt. Vier Längsadern auf der Flügelfläche, die obersten sehr stark bogenförmig, aus der dritten entspringend, im weiteren Verlauf gerade. Aus der dritten Längsader, nahe am Vorderrande setzt sich eine Flügelfalte deutlich fort, welche man fast als fünfte Längsader betrachten könnte. Beine pechschwarz. Die Vorderschenkel mit Ausnahme des Grundes, die Vorderschienen und Vorderfüsse rostgelb. Die Schienen der Vorderbeine aussen mit zwei bis vier starken Borsten, die der Mittel- und Hinterbeine mit je einer, die der letzteren manchmal mit zwei Borsten und ausserdem noch mit Spornen versehen. Hinterbeinfersen innen gewimpert, an der Spitze mit einer langen Borste besetzt. – Länge 1,5 bis 2,0‴, Breite mit ausgespannten Flügeln 2,8 bis 3,8‴.

Die Larve (Taf. II. Fig. 4) ist dreizehnringelig, walzenförmig, fein murikat, vorn spitz, hinten verbreitert, schräg abgestutzt, von Farbe glänzend weiss, wenig pellucid. Der Kopf ist sehr klein, rundlich, sehr zurückziehbar, so dass man die Larve mit blossem Auge gesehen, für acephal halten würde, schwarz, mit kurzen, feinen, dreigliedrigen Fühlern, deren Endglied kugelich. Die Prothoraxstigmata pyramidalisch vorstehend, etwas nach unten gerückt. An jeder Seite des Prothoraxringes befindet sich eine ansehnliche Borste. Am Afterrande befinden sich sechs kurze Fleischzähne, von welchen das zweite Paar das längste und mit feinen braunen Härchen besetzt ist. Stigmenträger braun. Dicht am After stehen zwei kugelförmige Erhöhungen. – Länge 1,6‴, Breite an der breitesten Stelle (am letzten Leibesringe) 0,6‴. Die Puppe (Taf. II. Fig. 5) ist auf der Rückseite acht-, auf der Unterseite siebenringelig, länglich-oval, an beiden Enden stumpf zugespitzt, mit hervorragendem gekerbtem Rande; oben auf der Rückseite des Leibes abgeflacht, der vordere Theil nach vorn geneigt, unten überall gleichmässig und stark gewölbt. An der Vorder- (Kopf-) und Endspitze mit vier und beiderseits an jedem Ringe mit einem Zähnchen versehen. Die beiden Prothoraxstigmen als zwei kleine etwas seitwärts gekehrte tubulose Hörnchen erscheinend. Färbung schmutzig gelb, etwas durchsichtig, so dass man auf der unteren Seite nach einigen Tagen schon die entwickelten Flügel und Beine der Nymphe durchscheinen sieht. – Länge 1,5‴, Breite an der breitesten Stelle 0,8‴.

Lebensweise und Einiges aus der Entwickelungsgeschichte. Die Fliege, welche man in den meisten Gegenden Deutschlands, in Schweden und Russland den Sommer und Herbst hindurch, häufiger im letzteren trifft,[1] hält sich meist auf Gesträuch und an Planken auf. In


  1. Einige überwintern unter Baumrinde und in Kellern, und sind sodann auch im Frühling anzutreffen.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Assmuss: Die Parasiten der Honigbiene und die durch dieselben bedingten Krankheiten dieses Insects. Ernst Schotte & Co., Berlin 1865, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Assmuss_parasiten_029.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)