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Familie. Mermithea Diesing. Mermithen.

Diesing, Revision der Nematoden. (Sitzungsberichte der kais. Acad. d. Wissensch. zu Wien, Mathem.-Naturw. Cl. Bd. 42. pag. 605.)

Characteristik. Sehr dünne, bis zu fünf Zoll lange Würmer von weisslicher Farbe.

Kopf mit Papillen besetzt. Oesophagus lang, eng, in das zellige Körperparenchym eingesenkt. Schwanzspitze ungetheilt, mit mehreren Papillenreihen und zwei Spicula. Weibliche Geschlechtsöffnung in der Mitte des Thieres liegend.

Die Embryonen gleichen den vollkommenen Würmern, besitzen keine Hakenbewaffnung, wie die der Gordien. Die Eier werden einzeln abgelegt, sind einfach oder in einer Kapsel eingeschlossen und sodann an jedem Pole mit einer Chalaze versehen.

Lebensweise. Die Mermithen führen wie die Gordien ein endoparasitisches Leben in den verschiedensten Insekten, in allen ihren Stadien, bohren sich als Junge in diese ein, leben von ihrer Fettsubstanz, verlassen aber die Insekten kurz vor ihrer definitiven Geschlechtsreife, begeben sich dann in die Erde, wo sie sich häuten. Nach der Häutung werden sie geschlechtsreif, begatten sich und legen Eier. Sie wandern manchmal in einer solchen Menge aus den Insekten aus, dass sie stellenweise die Erde bedecken und den Anschein geben, als ob sie vom Himmel herabgeregnet wären.[1] Die Eier werden, wie oben erwähnt, einzeln abgelegt, nicht im Wasser, wie die der vorigen Familie, sondern in die Erde.

Geographische Verbreitung und Artenzahl. Wie die Gordien, sind auch die Mermithen in der ganzen Welt verbreitet. Ihre Artenzahl ist aber noch geringer, als die der Gordien und bis jetzt sind mit Bestimmtheit nur fünf Species anzunehmen.


Genus. Mermis Dujardin. Mermithe.

Dujardin, Annales des sciences naturelles, Tom. XII. pag. 129.

Character der Familie.


Mermis albicans v. Siebold.
Taf. III. Fig. 3.

v. Siebold, Stett. entom. Zeit. Jahrg. 1850. pag. 33 c. – Dies. syst. Helminth. vol. II. pag. 108. – v. Sieb. Zeitschr. für wissensch. Zool. Tom. V. pag. 201. – Meissner, Beitr. zur Anat. u. Physiol. der Mermis albicans, in Zeitschr. für wissensch. Zool. Tom. V. pag. 207. – Dies. Revis. der Nematoden, in


  1. Vergl. Dujardin, Annales des sciences naturelles 1842, pag. 129.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Assmuss: Die Parasiten der Honigbiene und die durch dieselben bedingten Krankheiten dieses Insects. Ernst Schotte & Co., Berlin 1865, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Assmuss_parasiten_053.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)