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Aphraates, Rabulas, Isaak von Ninive in der Übersetzung von Gustav Bickell: Ausgewählte Schriften der syrischen Kirchenväter (BKV Band 38)

Canones für Priester und Kleriker.[1]




Vor Allem müssen die Söhne der Kirche den wahren Glauben der heiligen Kirche kennen, damit sie nicht von den Irrlehrern verführt werden.


  1. Das von uns mit „Kleriker“, zuweilen auch mit „Asceten“ übersetzte Wort heißt im Syrischen Bnai Kjama, welches gewöhnlich durch „Söhne des Bundes“ oder „des Gelübdes“ übersetzt wird, wahrscheinlich aber ursprünglich ganz Dasselbe bedeutet, wie das griechische Kanonikoi. Zu dieser Klasse gehörten die Kleriker, welche die niederen Weihen hatten, auch die kirchlichen Sänger und überhaupt alle im Dienste der Kirche befindlichen Personen. Außerdem bezeichnet das Wort auch Asceten, welche ein Gelübde abgelegt hatten, jedoch nicht im Kloster lebten, sondern dem Klerus ihrer Gemeinde behilflich waren; später wurden auch eigentliche Mönche so genannt. – Die Frauen, welche Bnath Kjama „Töchter des Bundes“ (Kanonikai) hießen, widmeten sich gemeinschaftlich unter Leitung von Diakonissen der Armen- und Krankenpflege, dem Kirchengesang und anderen Gemeindeinteressen; wir brauchen hierfür die Uebersetzung „gottgeweihte Jungfrauen“ oder „Nonnen“.
Empfohlene Zitierweise:
Aphraates, Rabulas, Isaak von Ninive in der Übersetzung von Gustav Bickell: Ausgewählte Schriften der syrischen Kirchenväter (BKV Band 38). Jos. Koese’lsche Buchhandlung, Kempten 1874, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:BKV_Erste_Ausgabe_Band_38_230.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)