Seite:Badisches Sagenbuch 142.jpg

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Do ist er des vbel erschrockhen seines fürnemens gegen der kirchen vnd der gaistlichen bruedern, die da gewont haben, das ers vertrieben hat vnd also das gotzheuslin gelaidiget. Do hat er gleich vnd vnverzogenlich ainen Priester widerumb dahin geordnet, der da die kirchen versehe vnd da gott mit singen vnd lesen ewigklichen dienen sölle, vnd hat disem Priester vnd allen denen, so der kirchen dienen vnd warten, in ewigkhait geben und verordnet ab seinen freyen guettern, die er vff dem waldt gehept hat, vil zinß vnd gülten zu Ober- vnd Niederalpffen, Niederwyl, Eschbach, Gaiß, Banholz, Virchingen, Brunadern, Happingen, Gerwyl, Rotzel, Ratzingen, Streitmatt, Willafingen, Wittenschwand, Urberg vnd Wolpatingen. Weiter hat er an die kirch vnd allen denen, so jr wartten, zu den obgemelten gülten widerumb geben den großen Bruel an der Neuwenzell vnd den freyen Waldt bis an den Schwartzenbach, sich darvon vnd darauß zu erhalten.

Also ist der Freyherren von Tüffenstein guett vnd gerechtigkeit halb an das gotzhaus Sant Blasien, vnd das ander halbthail an das gotzhaus Stain oder an die graffen von Hapspurg khomen. Vnd dieweil der Herren von Tüffenstein weiters meldung beschicht, so ist söllichs auch anzuzaigen. Man findt, das ainer diser zeit mit namen herr Hugo dem gotzhaus Sant Blasien vberantwurt hab seinen hoff zu Tegerfelden von wegen des raubens von jm an dem gotzhaus beschechen. Dann nachdem die von Tüffenstein abgangen waren, vnd dieser Hug noch allein vorhanden, do beduret jn, das die guetter von sinen vorfaren an den gotzheuser khomen vnd etlich jn des graffen von Hapspurg handen waren. Da lehnet er sich vff wider das gotzhaus vnd wider den graffen, vnd hueb an vnd raubet, und nam was jm werden mocht. Das trib er biß daß der graff sich auch wider jn uffmacht, vnd jn bekriegt vnd belegert. Vnd ist das Schloß Tüffenstein gewüßlich domals ze grund gericht. Da ward darunter mit jme gehandelt, das er dem gotzhaus für sein schaden den obgemelten hoff zu Tegerfelden vbergab. Was er aber dem graffen geben hab, waißt man nit. Denn das entlich die meinung gsin ist, das sich dieser Hug von Tüffenstein erst wider den graffen gesetzt hab und andere, so jme anhengig gewesen sind, vnd hat jme selbs, nachdem

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August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_142.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)