Schauen wollen sie nicht mehr,
Wie da Treubruch wird gepflogen.
Doch nicht stören läßt sie sich,
Aber wirst, o Lied, du dich
Auch so freudig für sie schließen? –
II.
Kühn empor aus Felsengrunde
Steigt die Veste Hauenstein,
Unten liegt in halber Runde
Dran das Städtchen still und klein.
Hinten an dem Schlosse stehn,
Will der Kühnste nicht versuchen,
In die Nähe hinzugehn.
Und an sonnighellen Tagen
Schallt es durch den Wald, wie Klagen,
Aus der Felsen tiefstem Grund.
Und wo licht der Wald sich findet,
Bietend freies Lager dar,
Sich ein riesig Schlangenpaar.
Und sie dehnen und sie strecken
Schillernd sich im Sonnenlicht,
Wer es wagt, sie aufzuwecken,
Hoher Preis ist längst geboten,
Welchem es gelingen kann,
Dies Gewürme auszurotten,
Das viel Unheils schon gethan.
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_149.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)