Ufem Züri-Biet, vo Liestal aben un Basel,
Und isch jez si Ma, und ’s chocht em d’Suppen und pflegt em
Aber di Vertraue stoht zum Chlai-Hüniger Pfarrer.
Wie de meinsch, se göhn mer denn dur d’Riechemer Matte!
Lueg, isch sel nit d’Chlübi, un chunnt er nit ebe dört abe?
Jo, er ischs, er ischs, mit sine blauen Auge,
Mit de christallene Chnöpfen am perlefarbige Brusttuech,
Mit der breite Brust und mit de chräftige Stotze,
’s Gotthards große Bueb, doch wie ne Rothsher vo Basel,
Stolz in sine Schritte un schön in sine Gibehrde.
Un wi stigt der d’Röthi jez in di lieblige Backe,
Wie am Himmel’s Morgeroth am duftige Maitag!
Gell, de bischem hold, un gell, de hesch der’s nit vorgstellt,
Und’s wird der wohr, was im verborgene Stübli
Halt di numme wohl! – I möcht der no allerlei sage,
Aber’s wird der windeweh! Di Kerli, di Kerli!
Förchsch, er lauf der furt, se gang! Mit Thränen im Aeugli
Rueft’s mer: „Bhüeidi Gott!“ und fallt em freudig an Buese.
Dört wohnt am Rhistrom en Edelma,
Der het zwei jungi Töchterli gha.
Die ältschst isch schwarz wie der Bodem gsi,
Die jüngscht se wiß wie der Sunneschi.
„Chumm, lass is aben an Rhistrom goh!“
„Und wuschist du di au Nacht und Tag,
Dim G’sichtli sel doch nüt batte mag.“
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagen-Buch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_184.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)