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Der Leib, der ist das Leben ja,

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Dem thu’ ich’s gern zu Ehren.“


Er ritzt den Arm mit seinem Schwert,
Bis etwas Blut gewärtig;
Es hat nur kurze Zeit gewährt,
So ist die Handschrift fertig.

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Der Satan nahm sie schmunzelnd hin,

Thät gleich das Werk beginnen,
Und als die Abendröthe schien,
Erglänzten schon die Zinnen.

Der Raugraf lebt in Floribus

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Beim Trinken und beim Essen,

Doch da Jedweder sterben muß,
Ward sein auch nicht vergessen.

Einst liegt er krank im seidnen Pfühl,
Bedenkt den schlimmen Handel,

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Da naht sich aus dem Hausgewühl

Der Mann im rothen Mantel.

Und kündigt den Verfalltag an, –
Da will der Graf nicht hören,
Er sendet nach dem Burgkaplan,

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Den Teufel zu beschwören.


Doch plötzlich stürzt das Felsenhaus
Mit Donnerschlag zusammen;
Der Böse kommt allein hinaus
In Pech- und Schwefelflammen.

Eduard Lynker.


Das Brünnlein zu Bickensohl.

Bei Bickensohl ist eine Quelle, die nur spärliches Wasser gibt und blos zu gewissen Perioden, oft nach viel jahrelangen Pausen, in reichlicher Fülle strömt.

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_282.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)