Dies einzige habt ihr begriffen?
– Sie schiffen fort, es spotten Stimmen;
O könnten nicht die Nachen schwimmen,
„Doch sieh! der Fluß wird fast zu enge,
Es reiht sich Kahn an Kahn im Rhein;
Dann drüben eine Menschenmenge,
Dann Reisige dahinten drein –
Die Zahl von Männern und von Rossen?
Was soll sie, die mit Schweiß begossen,
Und was der grelle Fackelschein?
„Bist du’s mit deinen Siegsstandarten,
Und meine wackeren Lombarden,
Erscheint ihr, o so sputet euch!
Hierher zu diesem schlechtbewahrten
Gefängniß! Brecht die morschen Thüren!
Sich nicht, und ruhig hält ihr Zeug?
„Vor ihrem Drängen, ihrem Reiten,
Wird die Almende rings zu schmal.
Sie schließen einen Kreis, sie streiten;
Nun werden sie zum Theiding schreiten,
Denn rings legt sich des Volkes Murren;
Es springt von den beschrotnen Gurren
Manch Reiter klirrend ab zu Thal.
Ein „Tod“ und „Ab!“ zu meinem Ohr;
Ein Wort noch, das der Wind verschlinget –
Drauf recken sie die Hand empor,
Und plötzlich nah’n, mit Eil beschwinget,
Und ziehen unter rothen Mänteln
Acht nakte Schwerter lang hervor.
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_309.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)