„Drauf dringt der Kleinste von den Achten
Mit seinem Schwert heraus und zielt;
Das Leben wo, mit dem man spielt?
Gilt mir dies geisterhafte Trachten
Und diese nächtliche Verschwörung?
So fordre keck dies Haupt, Empörung!
„Sie wenden sich, und rasch und dichter
Bewegt sich nun der ganze Zug;
Beim rothen Qualm der vielen Lichter
Erkenn’ ich wohl und ohne Trug
Langbärtig, braun und strenggestaltet,
In schwerer Rüstung, halbveraltet
Wie die, worin einst Erlach schlug;
„Wohin sie nur auf ihren Rossen
Ach Gott! Das sind die Eidgenossen!
Mein letzter Lebenstag ist der!
Sie haben meinen Tod beschlossen!
Da weht das Banner der Lucerner,
Der alte Nimmersatt, der Bär!
„Kommt an, taucht eure weiße Binde,
Den reinen Armschmuck, in mein Blut!
Kommt an, und zeigt es eurem Kinde,
Doch daß nun eure Ehre schwinde,
Daß eure keuschen Freiheitsschlachten
Vorbei, daß euch nun Fürsten pachten,
Dies sagt ihm auch, und kurz und gut!
Und jetzt der Schutz für Siegismund!
Miethtruppen jetzt im welschen Solde,
Und bei Sanct Jacob einst ein Bund,
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_310.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)