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und dort anzubohren; wenn er aber dann unerwartet, statt der gehofften Schätze, auf einen Haufen modernder Knochen stößt, laßt er mit Entsetzen von seinem Unternehmen ab und versichert den Wanderer treuherzig, es seyen dieß noch Ueberreste von Reisenden, die einst in diesem Raubschloß erwürgt und verscharrt worden.

Dr. Heinrich Schreiber.
(Vergl. auch „Taschenbuch für Geschichte und Alterthum in Südteutschland.“ IV. Bd. 1844. „Die Freiherren von Falkenstein.“ S. 149.)


Der Schwarzwald.

Wie fröhlich hier im reichen Thal
Die lieben Bäume stehn,
Gereift an Gottes mildem Strahl
Geschützt von seinen Höhn!

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Ihr Kirschen und Kastanien sollt

Noch manches Jahr gedeihn,
Und du Gutedel, fließend Gold,
Auch du Markgräfler Wein!

Doch höher, immer höher zieht,

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Zum Walde ziehts mich hin,

Dort nach dem dunkeln Gipfel sieht
Mein liebetrunkner Sinn.

O Dreisam, süßer Aufenthalt,
O Freiburg, schöner Ort!

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Mich ziehet nach dem höchsten Wald

Die höchste Sehnsucht fort.

Nicht schrecken mich im Höllenthor
Der grause Felsenweg,
Weit über Land und Fels empor

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Zum Gipfel geht mein Weg.


Dein Wasser schöpf’ ich in der Hand,
O Donau, frohe Fahrt!
Verkünde nur im Morgenland
Der Teutschen Sinn und Art!

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 424. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_424.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)