lassen. Vnd aber gesehn das sich die in der Stat gweltigkhlich zuogegnweer gesetzt haben / all sein Annsleg vnd Practikhn zuo rugkh ganngen: hat Er sich vnderstannden die Statmawr mit puluer zersprenngen / vnd die Stat mit allerlai fewrwerch / sonderlich fewr phaillen / der Er vasst vil hinein geschossen / vnd sonst durch vil haimlich Practikhn / wie man hinach drey teutschn so die Stat an vil ortn angetzindt soltn haben / betretten / vnd deßhalbn viertailn hat lassen / anzefewrn.
Vnd also die Mawr an vill Orttn zuo vndergraben vnd zum tail wie man augescheinlich siecht zuo vnnder Bekhn angefanngn / Vnd wiewol die Herrn Kriegßcommissari vnnd Hawbtleut des grabens albegn besorgt / sonderlich da Er die Stat nit beschiessen wolt / noch kain gwelltig geschütz hoern lassen / allain Valkhonen / Slanngen / Valkhanetl vnd der gleichn / vnd das hanndtgeschütz / damit Er tag vnd nacht zuoschiessen kain feir / Rüe noch Rasst haben lassen / sonnderlich mit dem hanndtgeschütz der gleichen schüessen kain Kriegsman on vnderlass souil zeit nie gehoert. So haben doch bemellt herrn kriegßcommissari vnd Haubtleut / nit kunnen wissen / wo vnnd an welchm Ortt die veinndt graben würden / biss man im Statgrabn ain Tuerkhn gefanngen / derselb hat die Ort vnd gelegenhait wo sy grabn / angetzaigt. auf welch sein anzaign / die aus der Stat sich entgegen graben / vnnd Erstlichen bey dem Kerner thurn / den zersprenngn sy sich hart vnderwunden / entgegn khomen / die Tuerkhn von den grabn getriben / jnen im loch etlich Chamern mit puluer anzuoschittn angericht genomen / des der Tuerkhisch kaiser nicht ain wenig erschrokhn / vnd das also erwert.
Es ist auch / hinach / auff solch antzaign / jmer zue / an [22] allen Orttn / da man sich grabens versehen / vnd gehoert tag vnd nacht entgegn gegrabn worden: dermassen das Graber in der Stat / vnd des Tuerkhn aneinander ettwa aines halbn schritts weitt kumen / vnd die Turkhn an der ennden mit dem grabn zuofarn gedrungen worden.
In der selbn zeit da die veindt so haefftig habn graben / sein abermals die knecht bis in sibm oder acht tausent starkh / in mainung vill guets auszerichten / fürnemblich die Tuerkhn von jren schanntzen vnd grabn zuo treibn / vnd sich also jres grabens vnd der loecher zuoersehen / zuo dem Saltz thurn hinaus gefalln / etlich vil Tuerkhen in der vorstat vor dem Purgkthor vnd auf Kerner vorstat / erwürgt / aber aus geschray aines knechts der geschrirn / das die knecht hinder sich ain gwelltige Ordnung zuomachn waichn sollen beschehen / das daraus ain wenndung widerumb in die Statt ist worden / an dem selben außfallnder Wolff Hagn Haubtman vber ain venndl knecht / vnd mit jme etlich Topel Soeldner[1] / knecht vnd Hispanier vmbkhomen sein.
Nach gemelltem Außfall / haben die Tuerkhn die statmawr / nebn dem Kerner thor / gegen sand Clara Closter vber / den newndtn tag Octob. vmb zwo vr nach mittentag an zwaien orttn / etlich klaffter weitt zersprenngt vnd als offt in zersprengung den Stuerm gewelltigkhlich antretten / an welchem vil Tuerkhn / aus den vnnsern gar wenig todt belibn. Die offen Ortt vnd loecher der nidergeworffen mawr / haben die vnnsern von stundann souil müglich gewesst widerumben vermacht. Vnd als die herrn Kriegscommissari / Haubtleut vnd gmain knecht / vormaln Ee die Mawr nider geworffen worden / tag vnnd nacht bei den thorn gewacht /
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ WS korrigiert; Vorlage: Soedlner
Peter Stern von Labach: Belegerung der Statt Wienn 1529. , Wien 1529, Seite 21–22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Belagerung_Wiens_011.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)