Seite:Berens Geschichte der Berens in Riga 1812 021.png

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Handlungshause Abraham van Limburg, in der ältesten Tochter, Catharina, erwarb, und schon mit zwei liebenswürdigen Kindern, zu ferneren Diensten bereit, in seinem geliebten Riga, zur wahren Freude der ganzen Familie, wiederum eintraf. Nun gab man ihm zuerst das Secretariat und die Aufsicht über das so wichtige Stadt-Archiv, wobei er richtige Kenntnisse in allen Stadt-Verhandlungen und Rechten älterer Zeiten, und auch manche nützliche Materialien, zu seinen nachherigen, so bekannten als geschätzten, Schriften, sammlete, und sich zu eigen machte. Nach dieser gewöhnlichen Vorbereitung im Kanzlei-Dienste wurde er bald zum Mitglied des Magistrats-Standes erwählt, und so kam er nun in den eigentlichen wahren Würkungskreis für des Vaterlands und der Stadt Bestes, des so ehrwürdigen damaligen, mit lauter rechtlich-patriotisch-gesinnten Männern besetzten, Magistrats; als, mit dem ältern und jüngern Schwartz, dem ältern und jüngern von Vegesack, Stoever, Poorten, Hollander, Wiedau, Schick, Gottfried Berens, von Ulrichen, Bulmerincq, Hast, Barber, Klatzo, Gothann, Berens von Rautenfeld, Gerngroß, von Wiecken etc., Männer, deren Andenken einem jeden rechtlichen und gutdenkenden Bürger Riga’s immer verehrungswerth bleiben wird. Aber in seinem engeren und vertrauteren Freundschafts- und Gesellschafts-Kreise neigte er sich besonders zu dem an Kopf und Herz so ehrwürdigen Schwartz, Schick, von Wiecken, von Zimmermann, von Budberg, und zu dem nachherigen, aufgeklärten und humandenkenden, so hier als auswärts, berühmten Gelehrten, J. G. Herder. In diesem ausgewählten Kreise, im Umgange mit den lichtvollsten Büchern für den menschlichen Verstand und für das Herz, schärfte er seinen denkenden Kopf in allem, was Kunst und Wissenschaft schön und gut heißt, und genoß geschmackvolle Befriedigungen und Aufmunterungen seines so gutmüthigen Herzens. Nichts war ihm erfreulicher und aufmunternder, als wenn er sahe, wie sich unser, an reichhaltigen Quellen des Alles belebenden Handels-Verkehrs, so freundliches Riga, unter einer glücklichst-wohlthätigen Regierung, allmählig zum höchsten Flor, zu einer der wichtigsten Seehandels-Städte, emporhob, und wie solche durch wahren Wohlstand und Edelmuth innerlich, und auch äußerlich für ganz Europa merkwürdig


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Reinhold Berens: Geschichte der Berens in Riga. Riga: Julius Conrad Daniel Müller, 1812, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Berens_Geschichte_der_Berens_in_Riga_1812_021.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)