Seite:Berens Geschichte der Berens in Riga 1812 031.png

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zur steten Benutzung seiner Selbst und aller seiner gutgesinnten geliebten Mitbürger. Auch entzog ihm der Tod das Glück und die Ehre, alle seine patriotischen, auch kraftvollen Gesinnungen, dem Allerhöchst neuernannten Statthalter dieser Provinz, dem höchst rechtlichen und humanen Fürsten Repnin, dem er von seinem hohen Gönner und vertrauten Freunde, von Sacken, dem bekannten Minister und damaligen Oberhofmeister unsers jetzigen so geliebten Kaisers, aufs innigste empfohlen war, sich persönlich darzustellen, um seine patriotischen und rechtlichen Gesinnungen, bei ihm für unser liebes Riga geltend zu machen.

Meine dritte fromme und gute Schwester Johanna Sophia Berens, die mit edler Einfachheit und Standhaftigkeit in ihrem eigenen Ungemache, die wärmste Empfindung für Anderer Leiden, und möglichste Wohlthätigkeit verband, verheirathete sich mit unserm Vetter Gottfried Berens, damals Secretair in unserer Magistrats-Kanzlei, und wurde die wahrhaft-zärtlichste Mutter und glückliche Erzieherin ihrer, sie unvergeßlich verehrenden, noch lebenden geschätzten Kinder. Gleich in seinen ersten Dienstjahren wurde dieser mein geschätzter Schwager erwählt, eine alte Liquidations-Sache unserer Stadt mit Schweden in Stockholm selbst zu berichtigen, welches er auch, zum wahren Vortheil für seine Vaterstadt, und zur größten Zufriedenheit seiner Vorgesetzten, bewürkte; und so wurde er bald darauf, zu zweienmalen, auch zum würdigen Deputirten unserer Stadt, noch unter der glorreichen Regierung der Kaiserin Elisabeth, erwählt; wobei er sich allen Ruhm, sich für die Gerechtsame unserer Stadt wahrhaft verwendet zu haben, erwarb. Nachdem er aber zum Mitglied unseres Magistrats-Standes erwählt worden war, kehrte er zurück, und verwaltete sein neues, ihm jederzeit sehr schätzbares und ehrenvolles Amt, mit aller Würde eines rechtlichen, ordnungsvollen Mannes, zum Besten seiner geliebten Vaterstadt, bis in sein ehrwürdiges hohes Alter von 82 Jahren, und starb im Jahr 1806 unter der höchst beglückenden Regierung unsers menschenfreundlichen Alexanders des Ersten.

Die beiden folgenden Brüder Albrecht und Gustav hatten zwar nach dem Lieblings-Wunsche unserer zärtlichen Mutter die Handlung ihres Vaters



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Reinhold Berens: Geschichte der Berens in Riga. Riga: Julius Conrad Daniel Müller, 1812, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Berens_Geschichte_der_Berens_in_Riga_1812_031.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)