Seite:Berens Geschichte der Berens in Riga 1812 037.png

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als dem Obristen de Comeings, Commendanten der dasigen Hauptfestung Omsk, nach Sibirien an der südlichsten Grenz-Linie des großen Irtisch-Flusses. Nun wurden in kurzer Zeit, mit dem größten Eifer die alten, mehrentheils hölzernen, Festungen und Redouten in die formidabelsten Befestigungen mit gehörigen Erdwällen verwandelt, mit stärkeren Garnisonen und Militair aller Art versehen; auch wurde der Anfang gemacht mit Anlegung vieler Colonien-Dörfer von verschickten Verbrechern und andern freiwilligen abgedankten Soldaten bei den Festungen, um die nothwendigen Bedürfnisse für selbige zu befriedigen. Noch in dem ersten Jahre seines dortigen Aufenthalts machte dieser neue Commandeur der sibirischen Festungs-Linie eine Besichtigungs-Reise an derselben; hierüber sind meine Bemerkungen über die letzte Haupt-Grenzfestung der sibirischen Linie, Buchturma, gegen die chinesisch-siungorische Wüste, im nordischen Archiv von 1804. Monat Januar, nachzulesen, worin ich über diese so wichtigen Anstalten für jene Gegenden und ihre Bedürfnisse, bis zu ihrer gegenwärtigen glücklichen Vollendung, den genauesten Bericht abgestattet. Auf dieser Revidirungs-Reise begleitete mein Bruder, als General-Adjutant, seinen General, unterstützte ihn mit allem Eifer, sammelte auch für sich selbst genaue Kenntnisse über die herrlichen Anlagen und die reichen Quellen Sibiriens. Im folgenden Jahre reiste der General von Springer wieder nach St. Petersburg, um der Kaiserin mündlichen Bericht von dem Zustande dieser Grenz-Linie und der ganzen Gegend getreu abzustatten, und zugleich über die zweckmäßigste Ausführung ihrer großen Plane, ihre weisen Vorschriften zu empfangen, und der würksamen Beihülfe des damaligen thätigen Kriegs-Präsidenten, Grafen Czernischeff, sich zu versichern. In dieser Zeit wurde dem General von Springer aus Sibirien gemeldet, daß die Kirgisen, ein starkes nomadisches Hirten-Volk, dessen Sultane und Aeltesten der russischen Regierung unterthänig und verpflichtet sind, die bucharischen Handels-Karavanen, die nur durch ihre Steppe an unsere sibirische und orenburgsche Festungs-Linie kommen können, sicher zu geleiten und gegen Räubereien zu schützen, wiederum sich empört, und eine Karavane bucharischer Handels-Leute ausgeplündert hätten. Diesen Räubereien, und allen bisherigen Unordnungen, von nun an zuvor

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Reinhold Berens: Geschichte der Berens in Riga. Riga: Julius Conrad Daniel Müller, 1812, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Berens_Geschichte_der_Berens_in_Riga_1812_037.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)