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General de Cologne, der unerachtet seines Alters, sich in dieser wichtigen Sache auf keinen verlassen wollte, sondern selbst sich diesen harten Strapazen unterzog, und diese Angelegenheit auch so glücklich für das Ganze beendigte, fiel indeß nach seiner Zurückkunft in eine hitzige Krankheit, wobei ich das Glück und die höchste Freude hatte, ihm nach einigen Wochen zu seiner vorigen Gesundheit wieder zu verhelfen, so daß er noch im Winter 1775 seine Reise nach St. Petersburg anzutreten im Stande war, um dort der Kaiserin selbst über alles Vorgefallene und für die Sicherheit dieser so wichtigen Gegenden noch zu Unternehmende, den treuesten Bericht abzustatten.

Einstweilen wurde der älteste Brigade-General de Skalon als Interims-Kommandeur der siberischen Linie und des dortigen Korps nach Omsk berufen, und unter diesem gleichfalls sehr würdigen General-Kommandeur machte ich 1776 im Frühjahr eine Besichtigungs-Reise an die sibirische Linie längs dem rechten Ufer des großen Irtisch-Stroms und in die, an die chinesische Tartarei grenzenden, hohen Altaischen Gebürge, zu den unter mir stehenden Chirurgen und Lazarethen. Bei dieser nöthigen Reise nahm ich mir als Nebengeschäfft vor, alle anzutreffende Naturseltenheiten, wie auch andere Merkwürdigkeiten, in diesem an natürlichen Produkten eben so reichen als berühmten Lande, aufzuzeichnen, und für das Allgemeine zu benutzen. Hieraus entstanden nachher meine statistisch-medicinisch-ökonomischen Berichte und Abhandlungen, die bei Gelegenheit der freiwillig übernommenen Kultur des aus Allerhöchster Milde geschenkten, ehemaligen botanisch-medicinischen Gartens, zum Gebrauch für unsere neueren so wohlthätig eingerichteten Armen-Anstalten, in das bekannte hiesige Journal, das nordische Archiv, eingerückt worden.[1]


  1. Man sehe nordisches Archiv von 1804, Monat Januar, 1stes Stück: Bemerkungen über die letzte Haupt-Grenzfestung der sibirischen Linie gegen die chinesisch-siungorische Wüste, welche Buchturma genannt wird, und ebendaselbst im Monat December desselben Jahres: über die wichtige Kultur und den nützlichen diätetischen Gebrauch des Rhei rhapontici, oder so genannten Mönchs-Rhabarber.
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Reinhold Berens: Geschichte der Berens in Riga. Riga: Julius Conrad Daniel Müller, 1812, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Berens_Geschichte_der_Berens_in_Riga_1812_058.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)