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wurden.[1] Von Barnaul reiste ich wieder zurück nach dem so wichtigen Schlangenberg mit der gütigsten Ordre des Generals von Irmann an den Ober-Bergmeister Leube, mir von allen diesen reichen Gruben die zuverlässigsten Nachrichten zu ertheilen, auch zu einer Mineralien-Sammlung, von allen alten und neueren Erzen derselben, in nichts hinderlich zu sein, sondern mir vielmehr die nöthigste Unterstützung zu verleihen. Hierbei hatte ich noch das Vergnügen, mit dem dasigen wackern Staabs-Chirurgus, Namens Schangin, dessen als Liebhaber der Botanik und Mineralogie, in Pallas Reisen, so rühmlichst erwähnt worden, gleichfalls bekannt und aufs freundschaftlichste von ihm behandelt zu werden, wessen ich mich mit aller Dankbarkeit und Achtung noch jederzeit erfreue. Hierdurch sah ich mich nun an schönen Naturkenntnissen und Sammlungen in diesem Fache so glücklich bereichert, daß ich mit größter Zufriedenheit meine Reise weiter fortzusetzen vermochte. Von Schlangenberg kam ich wieder an 30 Werst über die alte verlassene Demidofsche oder Kolivansche Schmelzhütte und Kusneztische Krons-Eisenhütte an unsere Grenz-Linie oder die letzte Haupt-Festung der altaischen Grenz- und Gebürgs-Linie Bysk, am By-Fluß, der mit dem Catun-Fluß einige Werste weiter den großen Ob-Strom formirt, allwo ich meine letzte Medicinal-Besichtigung verrichtete, und so wieder längs der altaischen Linie bis zum Irtisch bei Krasnojarksy-Redoute zurück im August desselben Sommers glücklich in Omsk wiederum eintraf. Nach Abgang des General-Kommandeurs der sibirischen Linie und des dortigen Korps, de Cologne, und nachdem eine Staabs-Chirurgus, Namens Christ, von Astrachan hieher versetzt wurde, reiste ich nach sechsjährigen dasigen Diensten, im Jahre 1778, auf Urlaub in Familien-Angelegenheiten über Moskau und Petersburg nach Riga, und nachdem ich meine Geschäfte allhier beendigt, machte ich noch in demselben Jahre die Tour nach Omsk wieder zurück, wo ich noch bis 1780 verweilte, um meine völlige Entlassung vom sibirischen Korps mit gesetzlicher Erhöhung meines Charakters,


  1. Man sehe hierüber meine Bemerkungen über die letzte Haupt-Grenzfestung Buchturma etc. im nordischen Archiv von 1804, Januar-Stück, Pagina 18.
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Reinhold Berens: Geschichte der Berens in Riga. Riga: Julius Conrad Daniel Müller, 1812, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Berens_Geschichte_der_Berens_in_Riga_1812_062.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)