Seite:Berens Geschichte der Berens in Riga 1812 064.png

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und in den besten Zustand zu versetzen. Die eigentliche Lage dieser so glücklich wieder empor gebrachten ehemaligen Fröhlichschen Stadtbuchdruckerei, vom jetzigen privilegirten Kronsbuchdrucker Julius Conrad Daniel Müller zeiget wahr und vollständig unser hiesiger würdiger Herr Ober-Pastor Liborius von Bergmann, in seinen kurzen gedruckten Nachrichten von Rigaschen Buchdruckern überhaupt, und den Stadtbuchdruckern insbesondere, bis zum Jahre 1795, zur Ehre der damaligen Unterstützer derselben, als des so verehrungswürdigen Patrioten, des letzten Bürgermeisters des alten Magistrats, Johann Christoph Schwarz, und des sehr verdienstvollen damaligen Kollegien-Assessors Gottfried Berens. Seit der Zeit ist diese so schöne, der Stadt zur Ehre gereichende Müllersche Buchdrucker-Officin, unerachtet aller Unannehmlichkeiten und Hindernisse, durch des Besitzers fortgesetzte rastlose Thätigkeit und unermüdeten Fleiß und Eifer, in noch vollkommeren Zustand versetzt worden, so daß er jetzt in seinem eigenen wohlgeordneten Hause mit allen den neuesten Lettern von Unger und Decker in Berlin versehen, und mit vier neuen im besten Stande befindlichen Pressen, wie auch mit den besten und geschmackvollsten Verziehrungen an Holzschnitten und Vignetten, nicht allein geringe fliegende Blätter, sondern auch ganze größere Werke, typographisch schön zu liefern im Stande ist, und nach dem aufrichtigen Urtheil des Herrn Ober-Pastors Liborius von Bergmann den ersten ausländischen und hiesigen Buchdrucker-Officinen jetzt noch mehr an die Seite gesetzt zu werden verdient. Den sichersten Beweis hiervon hat man gesehen an den in vorigem Jahre erschienen so vortrefflich von unserer dankbarlichst zu verehrenden Geistlichkeit, erneuerten livländischen deutschen und lettischen Gesang- und Gebetbüchern. An dieser neuen für jetzige höhere Kultur und Aufklärung unserer gesammten Stadt- und Landes-Gemeinden so schön verbesserten Auflage derselben hat Herr Müller selbst, besonders an dem stärkeren lettischen Gesang- und Gebetbuche, fast vier Jahre hindurch gesetzt, und mit eisernem Fleiße gearbeitet, und nur beim Abdrucke des deutschen Gesangbuchs die benachbarte, eben so vortreflich emporgekommene und florirende Mitausche Buchdruckerei der Herren Steffenhagen und Sohn zu Hülfe genommen. Diese jetzige Auflage des lettischen Gesang- oder Handbuchs, an 20000

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Reinhold Berens: Geschichte der Berens in Riga. Riga: Julius Conrad Daniel Müller, 1812, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Berens_Geschichte_der_Berens_in_Riga_1812_064.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)