Seite:Berens Geschichte der Berens in Riga 1812 075.png

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Naturalien Kabinet, würdigte Er Seiner hohen Ansicht, und schien diesen unsern bürgerlichen Musen-Tempel mit Wohlgefallen zu verlassen. Möchte doch durch diese Erinnerung an jene uns so denkwürdigen, schönen Zeiten, die liebreiche hohe Unterstützung dieses unseres bürgerlichen Musen-Tempels von Ihm, dem Pfleger alles Guten und Nützlichen, wieder aufgereget werden! Hierbei, als Vorsteher dieses Himsel-Berensschen Kabinets, mit unserm würdigen Herrn Ober-Pastor Liborius von Bergmann, möchte ich noch über unsere bisherige Verwaltung desselben öffentlich meinen geliebten Mitbürgern eine genaue Rechenschaft ablegen. Der Herr Doktor Med. Nicolaus Himsel, mein naher Verwandter mütterlicher Seite, hinterließ nach seinem sehr frühzeitigen Tode sein ganzes nicht geringes Naturalien- und Kunst-Kabinet mit einer beträchtlichen Bibliothek von 4000 Bänden, besonders aus dem Fache der Physik, der Berensschen Familie zur öffentlichen Aufstellung unter ihrer steten Aufsicht. Zur Unterhaltung und Vermehrung desselben wurde zugleich ein Kapital von 1000 Reichsthalern Alberts vermacht. Dieses Kapital, welches in den ersten 9 Jahren, da die Mutter noch lebte und das Kabinet allein unterhielt, nicht gebraucht wurde, vergrößerte sich durch die Renten bis auf 1645 Reichsthaler Alberts. Zur ersten Einrichtung dieses Kabinets nach dem Tode der Mutter in den bestimmten Zimmern des Stadt-Musei oder der Bibliothek waren 145 Reichsthaler erforderlich, folglich blieb ein Kapital von 1500 Reichsthaler Alberts. Seit 1787 bis 1812 sind nun aus den Renten dieses Kapitals zur ersten Einrichtung, Unterhaltung und Vermehrung desselben 2024 Reichsthaler angewendet worden. Unter den angeschafften Sammlungen und Werken sind vorzüglich folgende bedeutend: Das sehr wichtige und vollständige Münz-Kabinet, von den ältesten und neuesten livländischen und russischen Münzen und Medaillen, an reinem Gehalte des Goldes und Silbers 500 Reichsthaler werth, für welche Summe es von unserm gegenwärtigen Herrn Ober-Pastor Liborius von Bergmann äußerst billig erstanden wurde. Ein Kabinet von mehr als 100 gut und elegant ausgestopften, und hinter Glas aufbewahrten mehrentheils vaterländischen Vögeln und andern Thieren, für 150 Reichsthaler Alberts. An Büchern zur Naturgeschichte das große, berühmte Fischwerk von

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Reinhold Berens: Geschichte der Berens in Riga. Riga: Julius Conrad Daniel Müller, 1812, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Berens_Geschichte_der_Berens_in_Riga_1812_075.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)