Seite:Berens Geschichte der Berens in Riga 1812 083.png

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Mit dem ersten Frühjahr 1800 wurden unsere Truppen aus diesem Winterquartier in Guernsey allmählig wieder eingeschifft, um zurück nach Rußland transportirt zu werden. So traf auch dieses schöne Garde-Grenadier-Regiment unter seinem sorgsamen Chef, dem General-Major Körbitz, glücklich zu Kronstadt ein, wurde im besten Zustande wiederum ausgeschifft und bei Oranienbaum ans Land gesetzt. Hier besichtigte zuerst unser damaliger Großfürst Alexander dieses glücklich zurückgebrachte Regiment, fand selbiges mit seinem neuen Chef in bester Harmonie und Ordnung, und nach Seiner Ihm angebornen Herzensgüte unterrichtete er den Chef desselben, wie er gleich bei Vorstellung seines Regiments sich bei seinem erhabenen, strenge Ordnung liebenden, Kaiserlichen Vater, besonders auch in dem, ihm wohl noch unbekannten, kleinen Handdienst beliebt machen könnte. Gleich bei der ersten Vorstellung dieser schon alten bewährten braven Grenadiere bezeigte der Kaiser Paul I. dem würdigen Chef derselben, so wie auch dem ganzen Regimente seine wohlwollendste Zufriedenheit, und als einige Tage darauf ein kleines Manöuvre mit selbigen noch bei Petersburg angestellt wurde, hing der gütigst lohnende Kaiser Paul I. mit eigener hoher Hand dem General Körbitz ein Komthurei Maltheserkreuz allergnädigst um. Nun rückte dieses Regiment in sein gewöhnliches Standquartier zu Pavlofsky ein; der Chef desselben war immer auch Kommandant dieser Vestung und des erhabenen herrlichen Sommersitzes der allgeliebten und nie genug zu verehrenden großen Kaiserin-Mutter Maria, jenes wahren mütterlichen Vorbilds und der höchste Zierde ihres Geschlechts. Hier und in Gatschina, wohin ein Bataillon desselben verlegt ward, fand nun wider dieses schöne Regiment unter seinem würdigen Chef die beste Verpflegung und gerechteste Behandlung, und so erwarb er sich auch bei seiner erhabenen Kaiserin Maria Achtung und gnädigstes Zutrauen, so wie er bei seinem gerechten und hoch geliebten Kaiser Paul I zu jeder Zeit mit alter deutscher Redlichkeit und offener Stirn Zutritt und Eingang fand. Aber nur kurze Zeit dauerte dieser höchste Lohn seines redlichen Diensteifers.

Alexander, der Erhabene, und würdigste Sohn seines hochgerechten

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Reinhold Berens: Geschichte der Berens in Riga. Riga: Julius Conrad Daniel Müller, 1812, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Berens_Geschichte_der_Berens_in_Riga_1812_083.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)