Seite:Berens Geschichte der Berens in Riga 1812 092.png

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Violen oder bunten Stiefmütterchen (Viola tricolor). Hier wiederum ein Plateau mit mannichfaltigen amerikanischen hohen und niedrigen Astern für den Herbst, und dort ein ganzes Plateau mit den immerblühenden kleinen so genannten Monats-Rosen (Rosa semper florens chinensis Wild.) in allerlei Schattirungen der Farben. Auf der rechten Seite ist der Weg mit schattenreichen in- und ausländischen Bäumen und Sträuchen eingefaßt; man findet schöne Birken, allerlei Pappeln, Sorbus aucupuria, oder die Pielbeere, junge, aus Saamen gezogene, Eichen, den hier gezogenen und ausdaurenden nordamerikanischen schwarzen Wallnußbaum, (Juglans nigra Linn.), die Roßkastanie (Aesculus Hippocastanum), die amerikanische und jetzt hier fast einheimische wohlriechende Himbeerstaude (Rubus odoratus Linn.), verschiedene Sorten Acacien, oder die schöne amerikanische Robinia pseudoacacia, mit den wohlriechenden weißen Traubenblüthen, leider hier nicht ausdaurend, häufig aber die siberischen Sorten Acacien oder Erbsenbäume mit gelben Blumen, als Carajanna, frutescens, und die schwer zu erhaltende Robinia halodendron Pallas; ferner die bekannten sibirischen Spirstauden roth und weiß, oder Spirea salicifolia, opulefolia, hypericifolia, crenata, triloba Laxm., Pyrus baccata Wild., oder die kleinen Paradiesäpfel aus Daurien in Siberien, Lycium europaeum, der Seidelbast oder Bocksdorn Wild. Cytifus laburnum, der gemeine Bohnenbaum Wild.; die Hahnbutten-Rose und Rosa eglomteria, oder die Weinrose mit wohlriechenden Blättern, Colutea arborescens, der baumartige Blasenstrauch Wild., Viburnum opulus, oder der einfache und gefüllte Schneeball, Sambucus canadensis, oder der kanadische Fliederstrauch mit schönen rothen Traubenbeeren im Herbst. Daneben und unter diesen Gesträuchen sieht man allerhand perennirende und Sommergewächse, als Herperis matronalis und tristis, ferner die wohlriechenden Nachtviolen, die Aquileien, Frittillarien, Delphinien oder Rittersporn, Acociten[a 1], Carduus mariae, Campanula pyramidalis, die wohlriechende Caprifolien, gefüllte Rosensträuche roth, weiß und gelb etc. So kömmt man nun in der Mitte des Platzes auf ein kleines Rondeel, das den Bowlinggreen von einem offenen Erdplatz, der mit alten und jungen Aepfelbäumen bepflanzt ist, die mehrentheils mit den schönsten


  1. lies: Aconiten.
Empfohlene Zitierweise:
Reinhold Berens: Geschichte der Berens in Riga. Riga: Julius Conrad Daniel Müller, 1812, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Berens_Geschichte_der_Berens_in_Riga_1812_092.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)