Seite:Brentano Romanzen vom Rosenkranz 248.jpg

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Und die Zwillinge, sie weinen,
Da die eine Wage sinkt,

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Und der Steinbock will nicht scheinen,

Weil der Schütz den Bogen schwingt.

Amors Pfeil der Pfeil heut gleichet,
Sieh, wie er zur Jungfrau zielt;
Wie der Fisch zum Fische streichet

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Und in Wogenschimmer spielt.


Nach des Bechers süßem Weine
Greift der Wassermann und trinkt,
Bär und Hund, der groß und kleine,
Tanzen, der Triangel klingt.

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Pegasus mit Wiehern schreiet

Zu dem kleinen Pferde hier,
Des Zentauren Lust sich zweiet
Zu der Jungfrau, zu dem Tier.

Und der Walfisch, ein Hochzeiter,

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Jauchzend im Eridan springt,

Und das Schiff, es flagget heiter,
In dem Pol sein Ruder klingt.

Bei dem Hasen jagdlich schweifen
Sehe ich Orions Licht,

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Doch vor ihm die Flucht ergreifen

Heute die Plejaden nicht.

Liebend denket er mit Schweigen
Der Hyperboreerin,
Und vor Herkuls Seele streichen

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Alle Thespiaden hin.


Cepheus, Cassiopeia neigen
Liebend zueinander sich,

Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_248.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)