Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze XVIII: Biondetta ersticht sich | |
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Klar, kristallen scheint ihr Leib;
Aus der Locken tiefem Dunkel
Kalt und lachend und betrunken.
Wie der Zug um Apo rundet,
Spricht zu ihm der König murrend:
„Trocken ist mir meine Zunge,
Und von dem Kamele steigt
Zürnend er, und mit dem Fuße
Stampft er, daß der Turm im Grunde
Schwanket wie ein Schiff im Sturme.
Beugt sich in des Zirkels Runde
Apo, dunkle Worte summend,
Bis das Schwanken ging vorbei.
Und mit einem lauten Schrei
Fragt die Taube nach dem Trunke,
Sprach: „Mich dürstet!“ auch die Blume.
Und Apone sprach ermutet:
„Besser wär es, wenn ihr ruhtet,
Kann der Trunk euch schädlich sein.
Saget erst, nach welchem Wein
Also heftig euch gelustet,
Daß ihr also schreien mußtet?“
„Warum hast du, böser Bube,“
Spricht der König, „mich gerufen,
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 323. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_323.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)