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zu vernichten. Nur diejenige Arbeit, welche sich auf Pflicht und Sittlichkeit, vollbracht in Ordnung und Gerechtigkeit, gründet, ist wahre und edle Thätigkeit; und nur jenes erquickende und stille innere Wohlsein, nach einer solchen Arbeit, ist eine wahrhaft gedeihliche und erfreuliche Ruhe. Nur das rechte Ebenmaß der wahren Arbeit, so wie des innern echt erquicklichen Wohlseins, bewirken es, daß Glückseligkeit entstehen, aufblühen, und an Umfang, so wie an Gewißheit, gewinnen und immer zunehmen kann. Das ist es, was hier unter Thätigkeit in Ruhe, und unter Ruhe in Thätigkeit verstanden wird. – Jede andere Thätigkeit ist keine echte Thätigkeit, sondern: Fieber-Tollheit, Sünden-Wahnsinn, und Unsinn der Leidenschaften ist es, erzeugt von schimpflichen, schuldvollen oder verbrecherischen Irrthümern mancher Art. Jede andere Ruhe ist keine gedeihliche Ruhe, sondern todähnliche Schlafsucht nach dem Fieber, schlaffes Hinbrüten in der Faulheit, Geisteslähmung nach der schmachvollen Schande, oder Betäubung nach der Albernheit. – Wohl giebt es Sophisten, welche, aus losen Scheingründen, allerlei Meinungen verfechten, und so unter andern auch die zügellosen Leidenschaften, als Hebel menschlicher Thätigkeit, rühmen und höchlich anpreisen. So etwas kommt heraus, wenn Menschen, ohne gehörige Einsicht und Umsicht, aus bloßer Selbstsucht,

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_031.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)