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Das drei und dreißigste Kapitel.


1. Was ist Zufall? – 2. Das Homogene und das Heterogene. – 3. Die Dintenflasche. – 4. Die vorherbestimmte Anordnung. – 5. Der Blick des Sehers.


1. Es giebt keinen Zufall, und es kann keinen geben. Das, was man gewöhnlich so zu nennen pflegt, das ist eine Grille. In der Wirklichkeit der Wesen und der Dinge verhält es sich aber auf folgende Weise: Es giebt ein gewisses Zusammentreffen, und eine gewisse Verbindung von Wesen und Dingen, welche vom kleinsten Atom, bis zum größten Planeten und Fixstern, in Wechselbeziehung gedacht werden müssen. Denn alles Große und Kleine im Weltall beharret im Raume, oder es durchläuft seine Bahn; wie der ihm innewohnende Beweger es ordnet oder treibt.

2. Modificirt kann aber Alles werden, durch Hindernisse, oder durch andere äußere Bewegungen und Concidenzen. Das Eine überflügelt dann oft durch Geschwindigkeit das Andere im Lauf; oder es nähert sich ihm durch Attraction, wenn eine Homogenität, d. i. Liebe, Statt findet. Oder beide stoßen sich einander ab, wenn sie ganz heterogen sind, und deshalb sich verabscheuen und hassen. Oder die Wesen und die Dinge befreunden und begegnen sich nothwendig

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_099.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)