Seite:Buch der Bücher (Putjatin) 149.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ohne jene ewige Ordnung, die sich bei jedem wiederkehrenden Lenze, zur rechten Zeit; so wie bei jeder auf- und niedergehenden Sonne, immerdar herrlich offenbaret! Was würde auch aus der Welt der Geister werden, die durch Krieg und Frieden das Gute, mit Uebung ihrer schöpferischen Kräfte, erringen, oder vor dem Bösen zu bewahren, bestimmt zu sein scheinen! Wo wäre die Allharmonie, wenn nicht auch die Finsterniß sich einst wieder dem Lichte zukehrte, wie, nach Zoroasters Zend-Avesta, Ahriman dem Ormuzd! In ein Chaos würde Alles zusammen stürzen; so wie wir, bei der Betrachtung der Welt im Besondern, in Familienkreisen immer Armuth, Schändlichkeit, Jammer und Verzweiflung überall finden, wenn Ordnung und Gerechtigkeit, gott- und pflichtvergessen, frech oder schlaff, hintan gesetzt werden.


11.


Zu Kapitel 10, 1. Seite 21.


„Um die Zukunft,“ sagt unser Autor an einem andern Orte, „bekümmere Dich nie; denn die Allmacht hat das künftige schon zuvor richtig eingerichtet, oder sie wird, indem sie die gebieterischen Gesetze, das heißt, die Naturen der Wesen und der Sachen, verändert, noch ferner das Zukünftige unwiderruflich bestimmen.“ – Herr Dr. Krause machte hierzu folgende Anmerkung: „Der Verfasser schreibt also der Gottheit den Willen zu, ihre zeitlichen Vorordnungen abzuändern, oder neu zu bestimmen, dadurch, daß sie die Naturen und die Gesetze der Wesen und der Sachen abändert. – In ähnlichem Sinne ändert auch der sittliche Mensch seine endlichen Vorordnungen

Empfohlene Zitierweise:
Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_149.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)