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Die inhaltreiche Moral Reinhard’s, 4te Auflage, 4 Bände, Wittenberg seit 1802 bis 1810; 5ter Band, herausgegeben von Sr. Excellenz dem Herrn Conferenz-Minister Peter Wilhelm Graf von Hohenthal, 1815; so wie die vortreffliche Moral von Reinhard’s würdigem Nachfolger, dem Herrn Oberhofprediger Dr. Christoph Friedrich Ammon, 1ster Band, Leipzig 1823, sind solche Werke, in welchen wahre Philosophie und Theologie mit einander vereint sind, und durch welche helle Einsicht, gute Grundsätze und edle Gesinnungen zugleich geweckt, belebt und erhalten werden.


15.

Aus einem Urtheile Schlözer’s über Philosophie, niedergeschrieben am 19. September 1803, theilen wir Folgendes mit:

I.

Heilige Philosophie, ich bete dich an! Ohne dich wären wir Thier-Menschen, oder gar Bestien; nur durch dich, nicht durch das stock-taub-stumme coeur und sentiment (Herz und Gefühl) werden wir, was wir dem Plane des Schöpfers gemäß, werden sollen, – hochvernünftige, edle Menschen. Aber was ist Philosophie? Wäre ich ein reicher Mann, ich setzte eine Prämie von 100 Ducaten aus, für den, der mir alle Bedeutungen, die das Wort seit 3000 Jahren bekommen hat, erzählte.

A. Zu meiner Zeit, d. i. um’s Jahr 1751, da die Wolfische Philosophie noch dominirte, hieß Philosophie eine

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_152.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)