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18.

Zu Kapitel 18. Seite 44.

Man vergleiche mit diesem Kapitel eine Stelle aus dem geistvollen Wolfgang Menzel, Seite 154, wo es heißt: „Die alten Ritter bauten sich Adlernester, und duldeten nichts über sich, als die Sonne; wir bauen unsere nutzniesigen Hühnerställe zwischen dem eigenen Mist; und jeder Wind bedeckt uns mit Laub und Staub; jede Pfütze überschwemmt uns; alles ekle Gethier, das aus den tiefen Löchern kriecht, wird unser Nachbar und Hausgenoß. In solcher Niedrigkeit wohnen auch oft unsre Seelen.“ – Am Fuße der ganzen Kette des Riesengebirges, etwa von Oybin bis Schmiedeberg und weiter hin, kann man noch viele unverdorbene und wahrhaft gute Gebirgs-Menschen finden, gesund an Leib und Seele. Man erfahre es nur an sich selbst, wie man z. B. auf Oybin und dem Hochwalde, oder von der Hempels-Baude an, freier und großherziger athmet; und wie die lieben Menschen in jener hochliegenden Gegend im Allgemeinen noch so natürlich, guthmütig, naiv, dankbar, unermüdet fleißig und zuverlässig sind; fern von aller übertünchten Falschheit, Faulheit, Genußsucht und Betrügerei. Leicht wird man sich dann an die obigen Worte, über die physische Genesis so vieler menschlichen Schlechtigkeiten, von welchen die Undankbarkeit oben an steht, erinnern; besonders wenn man mit einem andern guten Menzel, dem gewöhnlichen Führer der Träger-Caravane, von Schmiedeberg und Krumphübel auf die Schneekoppe und die Sturmhauben, bis nach Kynast und Warmbrunn, in jener erhabenen

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_160.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)