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hat man eingewendet. Christus sagte: „Lasset das Unkraut und den Weizen beides mit einander wachsen, bis zur Ernte, auf daß ihr nicht zugleich den Weizen mit ausraufet, so ihr das Unkraut ausgätet,“ Matth. 13, 29. – Unser Verfasser hat auf diese Einwendung geantwortet: Alles das, was Gott in seiner Allwissenheit und Allweisheit, so wie im Allbesitz aller Mittel thun kann und thun mag, das kann der Mensch in seiner Allbeschränktheit nicht thun, und nicht thun wollen. Man gätet das Unkraut aus, und wirft die Wolfsmilch weg; man lös’t wohl Arm’ oder Beine ab, um vor dem kalten Brand den übrigen Leib zu retten. Wie lautet nun die allgemeine Regel für alle dergleichen zahllose Einzelheiten? Suche das für Dich relativ Schädliche auf die möglichst mildeste Weise unschädlich zu machen; das allein ist es, was die menschliche Weisheit, Gerechtigkeit und Liebe empfehlen oder gebieten kann. Die Verbannungen nach Sibirien oder nach Botanybay, sind daher auch wohl empfehlenswerther und nützlicher, als das Guillotiniren und Aufhängen.


27.


Zu Kapitel 26, 72. Seite 71.

     Der Bohan Uppas ist ein furchtbarer Giftbaum auf der ostindischen Insel Celebes. Er soll durch seine Ausdünstungen Alles tödten, was Leben hat. Kein Gewächs kommt in seiner Nähe fort; und die Vögel, die über ihn wegfliegen, fallen sogleich todt zur Erde nieder.

Empfohlene Zitierweise:
Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_168.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)