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verursachten, welche in Europa so heillose Frechheit erzeugte, und Klüglinge hervorbrachte, denen nichts mehr heilig blieb. Gott bewahre uns aber vor dem mißverstandenen Sprachgebrauch, solche Sünder Philosophen zu nennen! Man vergl. hierüber Anmerk. 15, Seite 152 ff.


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6. Condorcet, d’Alembert und die Encyklopädisten.

Der Marquis von Condorcet, ... geboren 1743, gestorben 1792 als Geächteter, wahrscheinlich durch Selbstvergiftung, ... blos den sogenannten exacten Wissenschaften huldigend, vereinte alle guten und schlechten Eigenschaften der französischen Encyklopädisten in seiner Person. Er war Naturforscher, Mathematiker und Belletrist, aber kein eigentlicher Philosoph. Die Meinungen über einen Mann, von solcher Größe des Geistes, wie Condorcet, können freilich nie einstimmig sein. So viel aber ist doch im Ganzen erwiesen: Die Hauptgedanken in seiner Rede, über die Vereinigung der physischen und moralischen Wissenschaften, sind falsch; sein Enthusiasmus für die französische Revolution grub ihm sein eigenes Grab; und über die Grenzen des zunächst Erreichbaren war er in einer ihn völlig verblendenden Täuschung. – – D’Alembert, ein 1717 gefundenes und von einer armen Glaserfrau gepflegtes Kind, starb 1783 im 66. Jahre, als ein berühmter mathematischer Physiker, Literator, und sogenannter französischer Philosoph, vergl. Anmerk. 15. Er war

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_186.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)