Seite:Buch der Bücher (Putjatin) 190.jpg

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eine Zeit lang, absichtlich in schmuziger und bizarrer Kleidung gehend, als einen Ehrentitel betrachteten.


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11. Die Jakobiner.

Jakobiner nannte man seit 1789 die im ehemaligen Jakobinerkloster, in der Mitte von Paris, sich versammelnden politischen Bündler und Fanatiker, welche, als Koryphäen der Revolution, über Europa so viel Thränen und Unglück gebracht haben; deren Wahlspruch es war: „Keiner hat Recht, als wir und unsere Freunde!“ Auch die Partei der Ultra’s in Frankreich, seit 1814, nannte man weiße Jakobiner; so wie die Anhänger Napoleon’s rothe Jakobiner, weil früher alle diese Revolutionsmänner rothe Mützen trugen. – Robespierre, Danton, Marat, und ähnliche Ungeheuer dieses verbrecherischen Klub’s, täuschten die Schwächern durch eine vorgespiegelte Freiheit und Gleichheit; verbreiteten Gleichgültigkeit und selbst Haß gegen Religion, Moral und bestehende Ordnung der Dinge; verläumdeten den König und die Staatsbeamten; und suchten auf diese Weise durch Unzufriedenheit und Widersetzlichkeit das Volk aufzureizen. Ihre moralische Verworfenheit ging so weit, daß sie sogar einander verfolgten, verriethen und mordeten, wenn irgend einer der Frères dupes es wagte, nur ein halber Teufel sein zu wollen. Selbst Napoleon war ein Jünger dieser frevelvollen Schule, weshalb der gute Mercier (vergl. Anmerk. 40.) ihn einen Robespierre à cheval zu nennen pflegte. – Wehe dem Zeitalter, in welchem freche Catilina’s,

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_190.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)