Seite:Christliche Symbolik (Menzel) I 493.jpg

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So malte ihn Rubens, von dem, was ihm die Taube sagt, wie von einem Blitz durchzuckt (zu Grenoble, v. Quandt, Reise in's mittägl. Frankreich, S. 256.). Sein Hauptwunder, vorzugsweise das Wunder des heiligen Gregor genannt, war der augenscheinliche Beweis der Transsubstantiation. Einer Frau, die daran zweifelte, liess er das lebendige Christkind in der Hostie sehen. Dieses Wunder ist unzähligemal gemalt worden. Auffallend erscheinen die altdeutschen Bilder, in denen das Christkind als ein schon erwachsener Knabe nackt auf dem Altar steht. So in Braunschweig. Fiorillo II. 60. So auch in der Sammlung des Prokur. Abel in Stuttgart. Hier ist noch der seltne Umstand bemerkenswerth, dass dem die Messe celebrirenden Gregor die drei andern Kirchenväter dienend zur Seite stehen. Ganz eben so kommen sie auf einem Stich vor. Heller, A. Dürer II. 2. 666.


Kleeblatt,

Sinnbild der Dreieinigkeit. So fasste es der heilige Patricius auf und machte es zugleich zum Nationalzeichen der Irländer (war aber ohne Zweifel schon vorher den heidnischen Druiden heilig gewesen). — In der gothischen Baukunst kommt das Kleeblatt gleichfalls oft als Sinnbild der Dreieinigkeit vor, doch meist nur in Verzierungen und Rosetten.


Kleid.

Adam und Eva waren in ihrem Unschuldsstande nackt. Erst als sie in die Sünde fielen, erkannten sie ihre Nacktheit und bedeckten sich. Das Kleid ist also ein Zeichen der Erbsünde. Hieraus folgt, dass dem Menschen eigentlich kein anderes Kleid geziemt, als ein Busskleid. Wer das Kleid blos als Schmuck ansieht, um seiner Eitelkeit zu fröhnen, der macht aus der Sünde eine Tugend. Alle Selbstüberschätzung des Menschen gleicht einem solchen sündigen Schmuck. „Unsere Gerechtigkeit ist vor Gott ein unflätig

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 493. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_493.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)