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8.

1380. Juni 25. Fürst Johann II von Anhalt bekennt, dass durch Vermittelung seiner Gemahlin Elisabeth zwischen ihm und den Bürgern von Zerbst in Bezug auf die von letzteren geforderte Bede zum Zweck der Einlösung des Hauses Lindau von Jordan von Neindorf ein Vergleich zu Stande gekommen sei.

Wy Johannes van Goddis gnaden furste tu Anhalt und grave von Asschanien be- kennen openliken mit dissem gegenwerden brive vor allen den, die on sehen odir hören lesen, also alz wy unse Heven getruwen die ratmanne und borghere gemeyne in unser stad tu Cerwist gebeden hebben, dorch unser not und schulde willen uns tu ghevende van orem gude io van der marke eyn qwentyn. Umme disse bede hebben die getru- wen unse borgere tu Czerwist sik mit uns fruntliken geeynet nach unseme willen also, dat wy on disser bede gentzliken vertaten hebben nach den dedinghen, als die edele Elyzabeth, unse lieve eelike frowe, twisschen uns und on umme disse bede gededinghet het in sodaniger wise, alz hir beschreven steit, dat unse lieven getruwen die ratmanne und borgere gemeyne tu Czerwist mit gudem willen und mit gantzer eyndracht vor uns und von unser wegen gegulden hebben und betalet vierteyndehalffhundert mark Brande- borschs silveres, dar wy dat hus tu Lyndow mede geledeget hebben van deme erbarn manne Jordane van Neyndorp, und hebben unse gulde uppe deme radhuse tu Czerwist darmede gefryhet, die wy umb dit gnante gelt den getruwen unsen ratmannen und borgheren gemeyne tu Czerwist gesät und vorbrivet hadden, und dy ratmanne hebben uns die brive van den vierteyndehalffhundert marken weddergeantwerdet, alz die gnante unse frowe gededinghet het. Und ok hebben sie uns gheantwerdet den briff van deme oversten gerächte in unser stad tu Czerwist und van den inninghpenninghen, dat wy on mit eynander bisundir vor hundert mark gesad hadden und vorbrivet. Und hierumb so hebbe wy gnante forsten tu Anhalt gelovet und loven den getruwen unsen ratman- nen und borgheren gemeyne tu Czerwist, dat wy sie bie allen gnaden und rechticheit behalden willen und bliven laten, alz sie bei unser elderen tyden seliger dechtnisse ge- wesen sien. Und ok en wille wy die getruwen unse ratmanne und borgere gemeyne tu Czerwist alle unse levedage umme neyne so grote bede mer bidden. Unde hebben des tu orkunde und gedechtnisse unsen lieven ratmannen und borgheren gemeyne tu Czer- wist gegeven dissen briff besegelt mit unsem insigele.

Die is gescreven nach Goddis gebort dritteynhundirt iar in dem achtigisten iare, am mandage nach sende Johanses dage baptisten tu iniddensomere.

Aus dem Original im Stadtarchive tu Zerbst, mit dem an einem Pergamentbande anhän- genden Wappensiegel des Ausstellers (IV. Taf. III. i). Vergl. no. 80.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_009.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)