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1389. April 30. Eger. Herzog Primisl von Teschen fällt als Hofrichter des Königs Wenzel auf die Klage des Grafen Günther von Schtoarzburg ein Urtheil gegen den Fürsten Bernhard V von Anhalt.

Wir Primisslaw von Gotes gnade herczog zu Teschin und herre zu Glogaw, hof- richter des &\\eTdnichlattcMigsten' fursten und herren herren Wenczlawes Römischen kunigs, ze allen zciten merer des reichs und kunigs zu Behheim, sazzen zu gerichte zu Eger und tun kunt mit disem brieff, das vor uns kam yn gerichte der edel hoch- geborn graff Gunther von Swarczburg, herre zu Arnsteten und Sundershusen, mit sey- nen fursprechen, als eyn kempf von rechtz wegen tun sol, zu seynem drytten tag, und bat uns zu fragen eyner urteil, ob man ym icht pillichen und zu recht seynen gryezwar- ten, warner und wes er natdurftig wer, geben solt und ob man ym icht pillichen wandet dingen solt, ob yn sein fursprech sawmet, das er es mit ym oder mit eynem andern wandeln moht. Do fragten wir dye ritter umb uff ir eyde, was sie recht dewht; die erteilten eyntrechtiglichen: man geb ym bilichen und zu recht, was ym nücz und not wer, seytenmalen das es ym an leib, eer und gut gyeng und ruret. Darnach bat der egenant graff Gunther von Swarczburg mit seinen fursprechen eyner urteil, ob man icht pillichen seinen dritten tagbrief vorhorn solt. Dasselb wart ym erteilt, und do derselb brieff vor uns yn gericht gelesen und vorhort ward, da bat er uns mit seynen fursprechen zu fragen eyner urteil, wye es nu gesten solt, das er recht tet und nicht unrecht. Do fragten wir die ritter umb, die by uns an dem rechten sazzen, was sie recht dewht; die erteilten uff ir eyde: man solt drey strozzen machen zu dem gerichte und do drey stund raffen graven Bernharten von Anhalt, zu dem eyn mal, zu dem an- dern mal, zu dem dritten mal, das er antwurt dem obgenanten graven Gunther von Swarczburg, und wer das er nicht kern und sich vorantwurt, so solt aber darnach ge- sehen, was recht wer. Darnach bat uns der oftgenante graff Gunther von Swarczburg mit seinen fursprechen zu fragen eyner urteil, seitdenmalen und er dem egenanten graven Bernharten von Anhalt seinen dritten tag vorkundet het mit eynem gewyssen erhafttigen knecht, wie er das beweysen solt. Do fragten wir die herren und ritter umb, dy bey uns an dem rechten sazzen, uff ir eyde, was sie recht dewht; die erteilten uff ir eyde: wer der erhaftig knecht do und Sprech by seinen eyd, er het den brieff ge- antwurt und den dritten tag vorkundet, so solt sein genug sein: wer aber des nicht, hette denn der obgenant von Swarczburg eynen brieff mit des erhaftigen knechtz an- hangendem insigel, das er dem hofrichter vor schriben het uff sein eyd, das er densel- ben brieff geantwurt het oder yn die vesten gestozzen het, des solt er billichen ge- nyezzen. Also trat er dar und beweist das mit des erhaftigen knechtz brieff und in- sigel, als recht was. Darnach bat uns der obgenante grave Gunther von Swarczburg mit seinen fursprechen zu fragen eyner urteil, wie lang er warten solt des egenanten graven von Anhalt, das er recht tet und nicht unrecht. Do fragten wir die herren und ritter umb uff ir eyd, was sie recht dewht; die erteilten uff ir eyde: er solt warten von dem aufganck der sunnen bis niderganck der sunnen: kern er dann nicht, so solt man yn dann Vorurteil, verzeln sein leib und sein gut und solt sein weipp künden zu

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_111.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)