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dy dechtnisse began vor des hilgen lichams altaar na der sylemissen, alze dat wonlik is. Ouk schal he sin ding redeliken halden, alze dy anderen altaristen tu sentte Nyc- clawese tu Cerwist, unde nemeliken dat dy vrumisse gehalden werde, alze over ander altar der altaristen, wan dy weke kummet tu des hilgen lichams altaar, alze dy stat unde altaristen sint eyn geworden. Up dat dat dy vorgeschreven stucke vul unde gancz werden gehalden ane argelist, so hebben wy tu orkunde dissen brif besegelt met unser stad anghehangede ingesegel, dy geschreven is na Godes gebort dritteynhundirt iar in dem tweundenegentigesten iare, an suntte Servacius dage des hilgen bischoppes.

Aus dem Original im Stadtarchive tu Zerbst, mit dem an einem Pergamentbande anhängen- den, trefflich erhaltenen Stadtsiegel (IV. Taf. V. 5). In dorso: magister Hinricu» Coller notarius Cerwistensis. — 1. Zweimal im Orig.

182.

1392. Mai 22. Die Fürsten Bernhard V und Sigismund I von Anhalt bezeugen, dass Fürst Otto III von Anhalt seiner Gemahlin Lutrude das Schloss Gröbzig nebst Zubehör zum Leibgedinge verschrieben habe.

Wir Bernd und Sigemund von Godis gnaden fursten czu Anhalt, graven zu Ascha- nien, herren zu Berneburg und zu Kothin und unse erbin bekennen offintlich, daz dy hochgeborne furste grave Otte von Anhalt, unse liebe vedder und ohem, dy hochgeborne furstynne vrouwen Luttrüde sine eliche husfrouwen, unse liebin mumen, mit unsem rade, vülbord und willicklichin obirghebin hat belipzuctit myt unsem slosze Gropcz und siner zubehoringhe, alze hirna gheschrebin sted: mit den dorffern Czubik, Putstorp, Wigen- dorp, Gherlebok, Papindorff, Kormek, Dodindorff, Irecstorp, Czodersstorff, Kathow, Ah- bistorff, Gerbistorff, Werncz, Swelchim, Ostirnyginburg und mit den wustin dorffirn, dy dar in dem gerichte gelegin sin, myd dem gerichte obir hals und hand in felden und in dorffern, dy iczunt benümet sin und darzu gehören, und nemelichin mit allir siner zubeheringhe, alze unse elderen seliger gedechnisze und wir daz ghehat habben und noch habin. Czu demselbin sal sie habin in der ergenanten siner czubehoringhe alle dienste, ackere, holcze, grase, czinse, vischerie, gerichte und ungerichte, czwey- hundert schock geldes Frybercher mücze iarlicher gulde, als lipgedinges recht is. Und ginge der ergenante furste, unse vedder und ohem, abe von thodes wegin, dar Got vor sie, so sullen und Wullen wye und unse erbin dy gnante furstynnen, unse liebin mumen, by demselbin slosze Gropcz und siner zubehoringe, alz vorgeschrebin ist, behalden zu eyner rechtin liffczucht, alze lipgedinges recht und eyn ghewonheit ist, und sie getru- welichin schuczcen und beschermen und Vorthedingen, alze uns selbis und unse land und lüde, an aliis geverde und argelist. Dez czu orkunde habe wir vorgnante herren unse ingesegil vor uns und unse erbin wiszintlich an dissen briff laszen henghen, dy gegebin ist nach Godis gebort dryczenhundert iar darnach in dem czweyundnunczige- stin iare, in der mitwochin in der heiligen hemelvart obinde unses herren Goddes1.

Aus dem Original im Staatsarchive tu Magdeburg, mit den an Pergamentbändern anhän- genden Siegeln der Fürsten Bernhard (IV. Taf. II. 6) und Sigismund (IV. Taf. III. 6). — 1. Die drei letzten Worte mit anderer Tinte geschrieben.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_157.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)