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242.

1396. April 20. Die Herzöge Rudolf III, Albrecht III und Wenzel von Sachsen schliessen mit dem Fürsten Sigismund I von Anhalt eine Einung.

Wir Rudolf! von Gotis gnaden des Römischen riechs erczmarschalk, Albrecht und Wenczlaw gebrudere von denselben gnaden hertzogen zu Sachsen und Lunenburg, gra- ven zu Brene und burcgrave zu Meideburg bekennen und tun kunt öffentlichen mit dissem brieve allen, die in sehen ader hören lesen, daz wir uns mit dem hochgeborn fursten und herren ern Segemunde fursten zu Anhalt und graven von Asschanyen, un- serm lieben ohemen, des fruntlich geeynet haben, alze himach geschriben steit. Alzo wur des sache daz wir mit dem egenanten unserm ohemen von Anhalt von unser lande und lute wegen ader unser manne und lute under sich selber zu schelunge ader zu tzwytracht qwemen, des Got nicht en wolle, so kysen wir und haben gekorn unser manne tzwene, die hirnach geschriben stein, alze er Gunter Loser und Hans ThanyeL Die tzweyne unser manne mit den tzwen unsers obgenannten ohemen mannen, alze er Gere Dyrike und Cüne Lattorph, die er ouch dazu gekoren hat, die die schelunge und sulche tzwidracht under uns beydersiet gutlich in fruntschaft entrichten ader mit rechte entscheiden sullen, wie ofte uns ader unsern mannen und luten des not geschiet. Und wenne daz unser obgenante ohemen von Anhalt uns verschribet und ermanet, so sullen die egenanten vyre, unser manne tzweyne und unsers vorgenanten ohemen manne tzweyne, von stad' an bynnen achtagen darnach, wenne sie des ermanet sien , an den Boldensberg zusampneryten und die schelunge und gebrechen fruntlichen hinlegen ader mit rechte genczlich entscheiden, und wie sie uns denne entscheiden und darumb us- sprechen, daran sullen wir uns beidersiet lassen genügen und uns darweder nicht legen mit worten noch mit werken, sunder daz gancz und stete ane wederrede halden, und daz sullen dieselben tzweyne unser manne gancz unde fulkomen mechte haben, diewyle daz die leben. Ginghen sie aber beide abe ader eyn under in, so sullen wir tzweyne ader eynen under unsern mannen kysen, die unses so ganeze mechte dazu haben sullen, alze genne gehat haben. Wur dis ouch sache daz die vorgenante unser manne tzweyne von unsers kriges ader veide wegen an den Boldensberg nicht geriten künden, so sullen die tzweyne unsers ohemen mannen von Anhalt ken Wittenberg ryten und daz beydersiet entrichten und entscheiden, alze vor geschriben steit. Hette ouch unser vorgenante ohemen sotannen krieg, daz siene tzweyne vorgenante von des kriges wegen an den Boldensberg nicht geriten künden, so sullen unser tzweyne vorgenante manne ken Coswik ryten und daz also halden, alze vorgeschriben steit. Hette unser vorge- nante ohemen und wir beidersiet krig, so sullen die unsern an beyder siet an den Boldensberg ryten und es halden, alze vor geschriben steit. Disse tzweyne unser manne, die wir alzo kysen sullen, daz sullen wir tun bynnen den nehist volgenden vier wochen, ab der forderen beide ader eyner abeginge. Daz wir alle disse stucke und article stete und gancz halden wollen und sullen in guten truwen, ane allerleye argelist, des haben wir vorgenante hertzoge Rudolff und hertzoge Albrecht unser ingesegile zu urkunt wissentlich laszen hengen an dissen brieff, der wir vorgenante hertzoge Wenczlaw itzunt ouch gebruchen.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_200.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)