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     Wärsch doch nümme verwacht, wie menge bittere Chummer
hättsch verschlofen, armi Frau, wo diner no wartet!

     Iez wirds tägli schlimmer. Uf alle Merte flankiert er,
alli Chülbene bsuecht er[a 1], und wo me ne Wirthshus bitrittet,

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z’Nacht um Zwölfi, Vormittag und z’oben um Vieri,

sitzt der Michel dört, und müschlet trüeglichi Charte.
’s Chind verwildert, ’s Güetli schwindet, Acker um Acker
chunnt an Stab und d’Frau vergoht in bittere Thräne.
Goht er öbbe heim, gits schnödi Reden und Antwort:

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„Chunnsch du Lump?“ Und so und so. — Mit trunkene Lippe

fluecht der Michel, schlacht si Frau. Iez muß er zuem Pfarrer,


Ausgabe I.

  1. goht uf jedi Chülbi,
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_063.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)