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Aß es gwachsen isch und zitig worde, für sel cha
euen Aetti nüt, sel thuet der Vater im Himmel.
Denket numme, Chinder, es schloft im mehlige Chörnli

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chlei und zart e Chiimli, das Chiimli thuetich ke Schnüfli,[a 1]

nei, es schloft, und seit kei Wort, und ißt nit und trinkt nit,
bis es in de Fure lit, im luckere Bode.
Aber in de Furen und in der füechtige Wärmi
wacht es heimli uf us sim verschwiegene Schlöfli,

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streckt die zarte Gliedli, und suget am saftige Chörnli,

wie ne Muetter-Chind, ’s isch Alles, aß es nit briegget.
Siederie wirds größer, und heimli schöner und stärcher,
und schlieft us de Windlen, es streckt e Würzeli abe,[a 2]


Ausgabe I.

  1. und der himmlisch Vater het gseit: „Iez chasch wieder heim goh,
    aß es wachst und zitig wird, für sel willi sorge!“
    Denket numme Chinder, es schloft in jedwedem Chörnli
    chlei und zart e Chiimli, ’s thuet numme au kei Schnüefli,
  2. und schlieft us de Windle, bohrt mittem Würzeli abe,
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_141.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)