Seite:DE Hebel Werke 1834 1 142.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

tiefer aben in Grund, und sucht si Nahrig und find’t sie.

20
Io und ’s stichts der Wundervitz, ’s möcht nummen au wisse,

wie ’s denn witer oben isch. Gar heimlig und furchtsem[a 1]
güggelet’s zum Boden us, – Potz tausig, wie gfallts em!
Uise lieber Hergott, er schickt en Engeli abe:
„Bringem e Tröpfli Thau, und sag em fründli Gottwilche!“

25
Und es trinkt, und ’s schmecktem wohl, und ’s streckt si gar sölli.

Sieder strehlt si d’Sunnen, und wenn sie gwäschen und gstrehlt isch,
chunnt sie mit der Strickete füre hinter de Berge,
wandlet ihre Weg hoch an der himmlische Land-Stroß,
strickt und lueget aben, as wie ne fründligi Muetter

30
no de Chindlene luegt. Sie lächlet gegenem Chiimli,

und es thuet em wohl, bis tief ins Würzeli abe.
„So ne tolli Frau, und doch so güetig und fründli!“


Ausgabe I.

  1. Io und ’s stichts der Wundervitz, es möcht doch gern wisse,
    Wie’s au witer oben isch. Gar heimlig und furchtsem
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_142.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)