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und bring der bald e gsunde Ma!

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’s goht ziemli scharf vor Mantua.

’s cha sy, i chönnt der Meldig ge. –
Was luegsch mi a, und wirst wie Schnee?
Denkwol i henk mi Bettelgwand,
mi falsche graue Bart an d’Wand?[a 1]

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Iez b’schau mi recht, und chennst mi no?

Geb Gott, i seig Gottwilche do!

     „Her Jesis, der Friedli, mi Friedli isch do!
Gottwilche, Gottwilche, wohl chenni di no!
Wohl het mi bigleitet die lieblige Gestalt,

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uf duftige Matten, im schattige Wald.

Wohl het di bigleitet mi b’chümmeret Herz
dur Schwerder und Chugle mit Hoffnig und Schmerz,
und briegget und betet. Gott het mer willfahrt,
und het mer mi Friedli und het mer en gspart.

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Wie chlopfts mer im Buese, wie bini so froh!

O Muetter, chumm weidli, mi Friedli isch do!“


Ausgabe I.

  1. und seisch nit: „Henk di Bettelgwand
    di falsche graue Bart an d’Wand?“




Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_152.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)