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die lange Fenster schnattere dervo

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und ’s lopperig Chrütz. Und lueg, do lüftet sie

en offe Grab! – Du gueten alte Franz,
se hen sie au di Bett scho gmacht im Grund,
und ’s Deckbett wartet uf di nebe dra,
und d’Liechtli us der Heimeth schine dri!

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     He nu, es gohtis alle so. Der Schlof

zwingt Jeden uffem Weg, und eb er gar
in d’Heimeth dure chunnt. Doch wer emol
si Bett im Chilchhof het, Gottlob er isch
zuem letzte mol do niden übernacht,

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und wenn es taget, und mer wachen uf,

und chömmen use, hemmer nümme wit,
e Stündli öbben, oder nitemol. –
Se stolperi denn au no d’Stäpfli ab,
und bi so nüechter bliebe hinechtie.

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     „Loset, was i euch will sage!

     D’Glocke het Zwölfi gschlage.

     Und d’Sternli schine no so froh,
     und us der Heimeth schimmerts so,
     und ’s isch no umme chleini Zit.

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     Vom Chilchhof het me nümme wit.“


     Wo bini gsi? Wo bini echterst iez?
e Stäpfli uf, e Stäpfli wieder ab,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_170.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)