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     Nu das Meideli isch mit si’m verborgene Blüemli
hübscher vo Tag zue Tag und alliwil liebliger worde.
Und wo’s us der Schuel mit andere Chindere cho isch,
und am Ostertag zuem Nachtmohl gangen und heim chunnt,

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nei, se bhüetis Gott, was stoht im heitere Stübli?

’s Rädli vo Birbaum-Holz, und an der Chunkle ne Riste
mitteme zierlige Band us rosiger Siden umwunde,
unte ne Letschli dra, und ’s Gschirli zuem Netze vo Silber,
und im Chrebs e Spüehli, und scho ne wengeli g’spunne.

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D’Gotte het der Anfang gmacht mit eigene Hände.

Wie het mi Eveli gluegt! Was isch das Eveli gsprunge!
Gsangbuech weg und Meie weg und ’s Rädli in d’Arm gno,
und het’s g’chüßt und druckt. „O liebi Frau Gotte, vergelts Gott!“

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_053.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)