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     He der wüssets wohl, i hannich io
Lang und mengmol gseh bim Füeßli[1] stoh.

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(Churz het Euch no niene Niemes gseh,

Wers bihauptet, seit ke Wohret me.)
Selmols, traui, hets au Batze g’chost,
bis der füürig Geist in Eure Odere
und in Eurem Chopf het welle lodere,

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und ’s isch doch nit gsi, wie an der Post.


     Neie wohl! Se hettich au der Schmid[2]
z’Hüglen überlistet mit mim Lied!
So ne gscheidte Ma, wie Ihr sust sind,
chauft e Chatz im Sack, und seig sie blind!

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     Geb der Himmel, aß sie schöner Art,

und mit chloren Augen use fahrt,
wenni’s Säckli lös, und lock und sag:
„Büüsli chumm, und loß di seh am Tag!“


  1. Füßlin, Kammerrath und Landschreiber (Generalkassier) in Karlsruhe von den 1770er bis in die 1790er Jahre. Siehe v. Drais Geschichte der Regierung und Bildung von Baden unter Carl Friedrich. Zweiter Band. Necrolog p. 86.[WS 1]
  2. Pfarrer Schmidt von Hügelheim, welcher für seinen Freund Hebel damals Subscribenten zu den allemannischen Gedichten sammelte.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Digitalisat: Uni Freiburg
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_099.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)