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Festigkeit seiner Grundsätze gegeben. – Als er auf Ferdinand’s VII. Befehl an der Verfolgung Bessières’s Theil nahm, sollte er dafür mit dem Stern des militairischen St. Ferdinand-Ordens begnadigt werden, den er mit der Antwort ablehnte: Er habe gegen seine Ueberzeugung wohl dem Könige gehorchen können, doch belohnt wolle er dafür nicht werden. Erzogen in der Furcht Gottes und des Königs, war seine religiöse und politische Ueberzeugung auf das Innigste verwebt, und es wäre unmöglich gewesen, die Eine von der Andern zu trennen. Doch nun drückten ihn Jahre und viele Leiden, und er zog meist vor, die Dinge ihren Gang gehen zu lassen, um nicht unnöthig Kummer und Verdruß zu erleben. Seine Liebe zu seinen Söhnen, die vielleicht etwas schnell avancirten, ward ihm zum Verbrechen gemacht; doch sind beide tüchtige junge Leute, tapfere Soldaten gewesen. Der eine ward auf eine schändliche Weise ermordet. Des andern letztes öffentliches Auftreten übergehe ich gern. Er wurde so hart geprüft, daß hier wohl Nachsicht stattfinden kann. Die größte Schonung aber ist Schweigen.

So stand ich denn in dem kleinen Cabinete Herrn von Sierra’s, der frühern Wohnung des Caplans

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_037.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)