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Ferdinand VII. durch sarkastische Bemerkungen oder scabröse Anecdoten unterhalten und ihm gefallen, sagte


    dieser zwei schlauen und thätigen Männer bereits 1810 höchst wichtige und für Spanien ersprießliche Unterhandlungen mit Rußland angeknüpft wurden. Das Ende des Krieges fand ihn als den Mann des russischen Cabinets in Madrid. Ferdinand VII., der diesen ränkevollen, verschmitzten Mann wohl leiden und brauchen konnte, zog ihn an sich und verwendete ihn vielfach. Demungeachtet blieb er in stetem Verständniß mit dem damaligen russischen Bothschafter Herrn von Tatistscheff. – Durch den Justizminister Lorenzo de Torres endlich gestürzt und verbannt, kam er 1820 während der Revolution der Isle de Léon wieder in Freiheit, und begab sich sogleich ins Geheim nach Madrid, wo er im Einvernehmen mit Ferdinand VII. und mit Aufopferung seines bedeutenden Vermögens an der Contre-Revolution arbeitete. – Nach Umsturz der Constitution kam er bei seinem Könige mehr als je zu Gnaden und Ehren, und erhielt auch vielfachen Ersatz für seine Opfer. Durch seinen Einfluß ward nach Rückkehr des Königs aus Cadix das Ministerium des Marquis von Casa-Irujo gebildet; auch an der Formation der Cabinete des Grafen von Ofalia und des Herrn Zea Bermudez war er nicht ohne bedeutende Mitwirkung. Durch diesen seinen ehemaligen nun mächtig gewordenen Günstling von der Person des Königs verdrängt, ward er als Gesandter

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_073.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)