Seite:DE LICHNOWSKY E 1 083.jpg

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mit dem Infanten auf vertrautem Fuße. Er erkannte klar die Zustände, wodurch die königliche Sache gelähmt ward, und betrauerte die innere Zwietracht, welche ihr Verderben drohte. In Bossuet’s Sinne, „l’ange de bon conseil,“ waren seine Rathschläge milde und versöhnend. Weit entfernt von jenem blinden fanatischen Eifer, welcher der spanischen Geistlichkeit vorgeworfen wird, oder von der ränkesüchtigen Politik, die vielgelesenen Schriftstellern zufolge seinen Orden bezeichnen soll, war es der Oelzweig und nicht der Lorbeerkranz, den er in Carl’s V. Hand sehen wollte. „Marti pacifero“ sollten die Ovationen in der pyrenäischen Halbinsel gebracht werden. Leider wurde er zu selten befragt und sein Rath zu wenig befolgt. Ungerufen gab er ihn nie, zeigte sich nur einigemal am Hoflager und widmete seine Zeit der Erziehung von sechszig Jünglingen aus den ersten Familien der drei Provinzen, die für Heer und Staatsdienst in seinem Kloster ausgebildet wurden. Einige gelehrte und ausgezeichnete Männer seines Ordens standen ihm hierbei zur Seite. Er hatte sie dazu berufen, den einen aus Belgien, den andern aus Südamerika, einen dritten aus Rom. – Seit Carl’s II. Tod ist das Kloster

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_083.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)