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von Estella, aufgeschlagen. Die Truppen bivouaquirten um das Dorf, und der Infant ritt mit seinem Gefolge nach Estella in das Hoflager. Estella mit ungefähr 5000 Einwohner war die vorzüglichste Stadt, die wir in Navarra besaßen. Durango (in Biscaya), Oñate, Tolosa (beide in Guipuzcoa) und Estella wurden auch scherz- oder spottweise las cuatro Cortes (die vier Residenzen) genannt, weil das Hoflager meist von einem dieser Orte nach dem andern zog. – Ein nicht unregelmäßiger Platz, ein paar ansehnliche, pallastartige Häuser, einige Klöster und Kirchen, eine mit Schießscharten und Tambours an den Thoren versehene Ringmauer und zwei kleine Fortins auf den nächsten Höhen, gaben, Alles zusammen genommen, Estella ein ganz respectables Ansehen. Doch wie man sich in den Gassen oder im Innern der Häuser etwas umsah, mußte der krasseste Schmutz unangenehm gegen die holländische Reinlichkeit der baskischen Städte contrastiren. So ängstlich sauber und blank gescheuert Alles in einem wohlhabenden guipuzcoanischen Hause aussieht, so erregt der navarresische Schmutz den größten Ekel. Auch ist das Essen hier viel schlechter, und sonderbarer Weise, wie ich bereits erklärt, der navarresische

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_108.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)